Zahlen des Robert Koch-Instituts In NRW sind die ersten Grippe-Fälle da

Bochum · Viele Menschen in NRW schniefen und schnäuzen bereits: Fast 20 Grippefälle sind bislang gemeldet worden. Der Beginn einer Welle ist das aber noch nicht. Derzeit dominieren herkömmliche Erkältungen.

Grippe: Woher kommt sie, wie schütze ich mich?
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Foto: Shutterstock/Subbotina Anna

Viele Menschen in NRW schniefen und schnäuzen und die ersten hat es auch schon richtig erwischt: Die Grippesaison in Nordrhein-Westfalen hat mit 19 gemeldeten Infektionsfällen begonnen. Auch wenn die Zahl im Vergleich zum vergangenen Jahr höher liege, sage das noch nichts über den weiteren Verlauf aus, sagte die Sprecherin des Landeszentrums für Gesundheit NRW, Melanie Pothmann.

Nach vorübergehenden Lieferengpässen in der vergangenen Grippe-Saison stehen nach Angaben des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts schon jetzt deutlich mehr Impfdosen in Deutschland zur Verfügung. Die ersten, die sich impfen lassen, sind nach Angaben des Hausärzteverbandes Nordrhein ältere Menschen.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) herrscht jetzt noch in Deutschland vor allen Dingen Erkältungszeit. Den Rückmeldungen von Bürgern über das RKI-Internetportal „GrippeWeb“ zufolge hat innerhalb von vier Wochen jeder Vierte eine neu aufgetretene Atemwegserkrankung gemeldet. „Das ist nicht so wenig, aber für diese Jahreszeit völlig normal“, sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Eine repräsentative Aussage für einzelne Bundesländer auf dieser Datenlage sei nicht möglich.

Über das Portal schreibt das RKI 8000 teilnehmende Bürger an. „Da befragen wir die Bürger selbst nach jedem Schnupfen und jedem Husten. Die Zahlen gehen im Moment hoch“, stellte Glasmacher fest.

Die Menschen sorgen vor: Bei den Hausärzten hat die Grippeimpfung begonnen. Die Grippesaison geht den Angaben nach mit der 40. Kalenderwoche eines Jahres los und endet zwischen der 15. und 20. Kalenderwoche des Folgejahres. Die heftigste Grippewelle in NRW seit 2009 wurde 2017/2018 mit landesweit rund 35 000 Grippefällen registriert.

Vor allem ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem fragten nach Impfschutz, sagte eine Sprecherin des Hausärzteverbands Nordrhein. Empfohlen wird nach Angaben des Robert Koch-Instituts die Impfung für alle Menschen ab 60 Jahre, da bei ihnen das Risiko von Komplikationen wie Lungenentzündung oder Herzinfarkt zunehme. Durch die Impfung reduzierte sich das Infektionsrisiko um die Hälfte. Empfohlen werde die Impfung in der Influenza-Saison auch gesunden Schwangeren ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel.

Viele andere denken nach Einschätzung des Hausärzteverbandes bei dem relativ milden Wetter noch nicht an Vorsorge und würden häufig erst dann kommen, wenn sich die „Grippewelle durch die Büros zieht“. Bei gesunden Kindern und Menschen unter 60 Jahren verlaufe die Grippe in der Regel aber ohne schwerwiegende Komplikationen.

Nach regionalen Lieferengpässen in der vergangenen Saison sind in diesem Jahr schon deutlich mehr Dosen Grippe-Impfstoff ausgeliefert worden als in der gesamten Vorjahressaison. Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts, das als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneistoffe zuständig ist, wurden bisher über 18 Millionen Dosen zur Impfung gegen Influenza freigegeben. In der gesamten Vorsaison waren es 15,7 Millionen. „Da würde mich ein Engpass in dieser Saison schon sehr wundern“, sagte eine Instituts-Sprecherin.

(siev/dpa)
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