Typische Anzeichen Achtung Flohbefall! So erkennen Sie einen Flohbiss

Nicht nur für die Hunde und Katzen kann der Besuch von Flöhen zur Plage werden, sondern auch für die Menschen. Denn Flohbisse rufen einen starken Juckreiz aus. Erfahren Sie, woran Sie einen Flohbiss erkennen, wie Sie die Symptome behandeln und wie Sie sich vor einem Flohbefall schützen können.

Flohbiss: 10 Tipps zu Symptomen, Behandlung und Vorbeugung
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Achtung, Flöhe! 10 Tipps bei einem Flohbiss

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Foto: Shutterstock.com / Jiri Prochazka

Wer einen kleinen schwarzen Punkt auf seinem Körper entdeckt, der bei der kleinsten Berührung mit einem gewaltigen Satz ins Nichts verloren geht, der wird wohl Besuch von einem Floh gehabt haben. Und wenn es sich hierbei noch um einen echten Menschenfloh gehandelt haben sollte, kann sich im ersten Moment so richtig glücklich schätzen. Denn der Menschenfloh, auch unter dem Namen "Pulex irritans" gekannt, ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Nur noch selten tritt er in Erscheinung, wohl wissend ansonsten im Beutel eines Staubsaugers zu landen.

Die meiste Zeit verbringt der Menschenfloh nicht auf seinem Wirt, sondern auf dem Fußboden. Spätestens mit der Erfindung des Staubsaugers wurde dieser lästige Blutsauger Opfer des Fortschritts. Doch noch ist es zu früh zum Jubeln, denn Flöhe verbreiten sich recht häufig durch Katzen und Hunden, die durch Wohnungen und Häuser huschen. Einen idealen Ort zum Überdauern finden Katzen- (Ctenocephalides felis) und Hundeflöhe (Ctenocephalides canis) in Katzendecken und Hundekörbchen. Haustierbesitzer sollten daher um ihrer eigenen Gesundheit willen des Öfteren die Lieblingsplätze von Flöhen reinigen. Und wer glaubt, dass den Flöhen von Hunden und Katzen beim Genuss von Menschenblut übel werde, der irrt gewaltig. Auch sie bedienen sich gerne am Lebenselixier des Menschen.

Die bekanntesten Floharten

Weltweit gibt es rund 1600 Floharten, 80 davon sind in Europa heimisch. Die bekanntesten Floharten sind:

  • Igelfloh
  • Sandfloh
  • Taubenfloh
  • Vogelfloh
  • Fuchsfloh
  • Dachsfloh
  • Mäusefloh
  • Spitzmausfloh
  • Eichhörnchenfloh
  • Kaninchenfloh
  • Rattenfloh

Übrigens: Flöhe sind Parasiten, die eine Größe von ein bis sieben Millimeter erreichen können. Während der Menschenfloh wirtsgebunden ist, wechseln Hunde- und Katzenflöhe den Wirt. Letztere erweisen sich angesichts ihres Körperbaus als wahre Sprungmeister, da sie Entfernungen von bis zu 50 Zentimeter ohne Mühe überbrücken können.

Wie sieht ein Flohbiss aus?

Charakteristische Merkmale eines Flohbefalls eine Vielzahl an winzigen Bisswunden am ganzen Körper. In der Regel liegen die Bisse systematisch dicht in einer Linie nebeneinander oder bilden die Form eines Dreiecks. Das ist der Tatsache geschuldet, dass Flöhe mehrmals die Haut durchbohren, um eine geeignete Stelle mit Blutgefäß zu finden. In der Medizin spricht man bei diesem Bissmuster oft von einer sogenannten Flohstraße. In ihrer Erscheinung ähnelt sie häufig einer allergischen Reaktion oder Masern. So treten auf der Haut Rötungen auf, die einen starken Juckreiz auslösen. Kratzen sollte man jedoch vermeiden, da sich die Einstichstelle leicht entzünden kann. Darüber hinaus bilden sich an der Einstichstelle Quaddeln oder Papeln mit einem zentral gelegenen, roten Punkt.

Die Symptome eines Flohbisses im Überblick:

  • Punktförmige Hauteinblutung mit Rötung um die Einstichstelle
  • Starker Juckreiz
  • Bildung von Quaddeln und Papeln, teils auch mit Hautbläschen
  • Typisches Bissmuster in Form einer Linie oder eines Dreiecks
  • Schmerzen

Prinzipiell können sich Flohbisse am ganzen Körper bemerkbar machen. Besonders wohl fühlen sich Flöhe allerdings an den Fußknöcheln und Kniekehlen sowie an bedeckten, warmen und weichen Körperstellen auf, unter anderem am Bauch, unter den Achseln und am Rücken.

Wie gefährlich ist ein Flohbiss?

Bei einem Stich führt der Flohspeichel zwar zu starkem Juckreiz, der an der Einstichstelle regelrecht zum Kratzen einlädt, doch der Biss selbst ist erst einmal nicht gefährlich. Nichtsdestotrotz können Flöhe lebensbedrohliche Krankheiten übertragen.

Hirnhautentzündung (Borreliose): Der Hauptüberträger der Borreliose-Erreger ist die Zecke, aber auch andere blutsaugende Insekten, wie Flöhe, Läuse und Bremsen, können die Krankheit auf den Menschen übertragen. Sie tragen die Krankheitserreger in ihrem Verdauungstrakt, wo sie sich vermehren und von dort in die Speicheldrüse wandern. Bei einem Stich bzw. Biss gelangen die Borrelien in den Blutkreislauf des Menschen oder Tieres und können aufgrund ihrer hohen Beweglichkeit Gelenke wie auch verschiedene Organe befallen. Das Gefährliche daran ist, dass die Borreliose-Erreger über eine effektive Tarnmethode verfügen, um sich vor dem Abwehrsystem des Körpers zu schützen.

Gurkenkernbandwurm: Weit weniger unter Tierhaltern bekannt, ist die Tatsache, dass Flöhe als Zwischenwirte auch so manchen Bandwurm auf Hunde und Katzen übertragen können, wie etwa den Gurkenkernbandwurm. Indem das Tier beim Fell putzen einen mit einem Bandwurm infizierten Floh verschluckt, entwickeln sich die Eier im Darm zu einem ausgewachsenen Bandwurm. Gleiches kann auch bei einem Menschen passieren, wenn die Zunge des Hundes oder der Katze über das Gesicht leckt. Mit der Zeit können Verdauungsstörungen auftreten, die sich in Form von Bauchschmerzen, Durchfall oder Appetitlosigkeit bemerkbar machen.

Fleckfieber: Eine weitere Krankheit, die durch den Biss eines Flohs auf den Menschen übertragen werden kann, ist das Fleckfieber. In Deutschland kommt diese fieberhafte Erkrankung äußerst selten vor, anders verhält es sich jedoch in Gegenden, in denen schlechte hygienische Lebensbedingungen existieren. Während der Blutmahlzeit scheidet der Floh Bakterien der Gattung Rickettsien aus. Durch das Kratzen gelangen diese Erreger in die Wunde und erreichen schließlich die Blutgefäße des Menschen. Betroffene leiden gewöhnlich an grippeähnlichen Symptomen (hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen). Zudem bildet sich ein fleckiger Hautausschlag, der sich vom Rumpf bis hin zu den Extremitäten ausbreitet. Das Gesicht, die Handflächen und die Fußsohlen sind nicht betroffen.

Flohallergie: Gelegentlich können durch Flohbisse aber auch allergische Reaktionen ausgelöst werden. Dabei reagiert der menschliche Körper bzw. das Immunsystem oftmals auf den Flohspeichel mit Hautausschlag und verstärktem Juckreiz. Oftmals bilden sich auch Pickel und Pusteln rund um die Einstichstelle. Gleichwohl besteht durch das Kratzen die Gefahr, dass Keime und Bakterien in die Wunde eindringen, sodass Infektionen ausgelöst werden können. Prinzipiell gilt: Betroffene, die auf Flohbisse allergisch reagieren, sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Wie schmerzhaft ist ein Flohbiss?

In der Regel bereiten Flohbisse aber keine oder nur geringfügige Schmerzen, aber dafür jucken sie umso mehr. Es sollte berücksichtigt werden, dass jeder Mensch anders empfindet. Entsprechend lassen sich Schmerzen auch nicht wirklich objektiv beschreiben.

Ob Flohbisse oder Flohstiche, Stiche vom Floh bleiben zunächst einmal unbemerkt. Erst wenn der Blutsauger Speichel in die offene Wunde pumpt, beginnt der Körper darauf zu reagieren und schüttet Histamin aus. Als Folge davon schwillt die Einstichstelle an, die Haut rötet sich und es juckt. Da bei der Abwehr körperfremder Stoffe das Histamin die in der oberen Haut (Epidermis) sitzenden Nervenendigungen reizt, wird ein Signal wie "es schmerzt" oder "es juckt" ans Gehirn gesendet.

Warum juckt ein Flohbiss?

Wenn es nach einem Flohbiss juckt, dann ist hierfür das Hormon Histamin verantwortlich. Es handelt sich dabei um einen völlig natürlichen, körpereigenen Stoff, sprich ein Gewebshormon oder Neurotransmitter, der im menschlichen Organismus eine Vielzahl an regulatorischen Aufgaben übernimmt, wie etwa bei allergischen Reaktionen, Infektionen und Entzündungsreaktionen. Als unangenehme Symptome können beispielsweise Hautrötungen, Juckreiz, Quaddelbildung und Empfindungsstörungen der Haut auftreten.

Das Histamin wird aber nicht nur bei der körpereigenen Abwehr bereitgestellt, sondern dringt auch durch den Biss eines Flohs in die Haut ein. Es lagert sich ins umliegende Gewebe ein und setzt damit den Juckreizmechanismus in Gang gesetzt. Da der Juckreiz mäßig und in manchen Fällen auch ziemlich stark ausfällt, bleibt es nicht aus, dass betroffene Menschen, vor allem Kinder, zu jucken und kratzen anfangen. Doch durch das ständige Kratzen wird die Haut rund um die betroffene Einstichstelle noch mehr gerötet und es entstehen Schmerzreize, die den Juckreiz für kurze Zeit verschleiern. Gleichzeitig wird noch mehr Histamin freigesetzt, die das Jucken noch verstärken. Es wird zu einem Teufelskreis, den Betroffene nur schwer entkommen können. Allerdings besteht hier das Risiko, dass durch das Kratzen kleine oberflächliche Hautverletzungen entstehen. Die Folge: Keime und Bakterien gelangen in die Haut und können Infektionen hervorrufen. Ärzte empfehlen daher, lieber nicht zu kratzen!

Übrigens: Flohbisse selbst verursachen keinerlei Schmerzen. Denn während der Beißattacke werden über den Flohspeichel Substanzen in die Wunde injiziert, die die Einstichstelle betäuben und die Blutgefäße erweitern.

Wie wird ein Flohbiss behandelt?

Um die Beschwerden zu lindern, hilft als erste Behandlung die Reinigung der Flohbisse mit warmen und sauberen Seifenwasser. Gleichwohl wird dadurch Sorge getragen, dass alle auf dem Körper befindlichen Flöhe auch beseitigt werden. Die betroffenen Stellen werden anschließend mit einem sanften Tuch trocken getupft. Juckreiz lindernd wirken kühlende Umschläge, die zudem noch schmerz- und entzündungshemmend sind.

Zeigen diese Maßnahmen keinen Erfolg, kommen in aller Regel kühlende Salben und Cremes - teilweise mit Antihistaminika oder Kortison - zur äußeren Anwendung. Sie sollen dabei helfen, zum einen den Juckreiz einzudämmen und die Entzündung zu stoppen. Darüber hinaus können zur Behandlung von Flohbissen auch alt bewährte Hausmittel angewendet werden. Hierzu gehören zum Beispiel:

Aloe Vera: Es gibt wohl kaum ein anderes Naturprodukt, das in der ganzen Welt auf eine so erfolgreiche, jahrtausendealte Tradition zurückblickt wie Aloe Vera. Schließlich wussten die Menschen ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften dieser Pflanze schon immer zu schätzen. Das Gel der Aloe Vera wirkt antiseptisch und antibakteriell. Es beruhigt bei Juckreiz und lindert Entzündungen. Zugleich versorgt das pflanzliche Gel die Haut mit wichtigen Nährstoffen und Feuchtigkeit, sodass der Heilungsprozess schnell voranschreitet.

Zwiebel: Eines der ältesten Hausmittel gegen Insektenstiche ist der Saft der Zwiebel. Einfach auf die Flohbisse eine frisch aufgeschnittene Zwiebel legen. Der Zwiebelsaft bzw. der Schwefel in der Zwiebel erzielt eine antibakterielle und desinfizierende Wirkung, wodurch der Juckreiz sofort gelindert wird und die Schwellung zurückgeht.

Zitronen- und Limettensaft: Auch der Saft einer Zitrone oder einer Limette hilft bei der Behandlung von Flohbissen. Eines der beiden Säfte in kaltes Wasser geben, ein Tuch mit der Flüssigkeit tränken und dieses anschließend auf die betroffenen Stellen legen. Dadurch wird die Haut desinfiziert und allergische Reaktionen gelindert. Wer die Flüssigkeit noch mit Honig kombiniert, erzielt zudem eine antiseptische Wirkung.

Teebaumöl: Flohbisse lassen sich auch mit Teebaumöl behandeln. Bei der Behandlung mit dem heilenden Öl sollte allerdings darauf geachtet werden, dass nur jede einzelne entzündete Hautstelle betupft wird. Ebenso sollte man mit dem Teebaumöl sparsam umgehen, da sonst leichte Hautreizungen oder Hautirritationen hervorgerufen werden könnten. Bei erstmaliger Anwendung sollte es erst auf einer gesunden Stelle der Haut getestet werden.

Natron: Um über die Flobisse und deren Symptome Herr zu werden, kann auch eine Mixtur aus Natron und Wasser zubereiten. Noch besser es, wenn die Mixtur zusätzlich mit Honig oder Apfelessig versetzt wird. Nach einer kurzen Wirkzeit von ungefähr 15 Minuten auf den Flohbissen werden Juckreiz und Hautrötungen gelindert.

Was sollte man nach einem Flohbiss tun?

Die Behandlung der Flohbisse behebt jedoch noch lange nicht das eigentliche Problem. Denn Flöhe halten sich gewöhnlich gar nicht eine lange Zeit auf Mensch und Tier auf, sondern suchen sich nach der Blutmahlzeit stattdessen ein ruhiges Plätzchen in unmittelbarer Nähe zum Objekt der Begierde auf. Dementsprechend sollte die gesamte Wohnung bzw. das Haus gründlich gereinigt werden. Hierzu zählen beispielsweise Bettzeug, Polstermöbel, Plüschtiere, Teppiche, Vorhänge und getragene Kleidung, vor allem die Kuscheldecke von der Katze und das Körbchen vom Hund. Die geliebten Haustieren sollten zudem ein Flohhalsband tragen.

Übrigens: Flöhe befallen nicht nur Hunde und Katzen, sondern viele andere Haustiere, darunter auch Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel.

Hygiene ist nach einem Flohbefall besonders wichtig!

  • Zimmer bzw. Räume der Wohnung oder des Hauses gründlich mit dem Staubsauger oder dem Dampfreiniger säubern.
  • Staubbeutel des Staubsaugers sofort in der Mülltonne entsorgen.
  • Alle Textilien, mit denen der Mensch und die Haustiere in Kontakt gekommen sind, bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen.
  • Das Fell der Haustiere gewissenhaft mit einem Flohkamm durchkämmen.
  • Im schlimmsten Fall kann bei einem Flohbefall nur noch der Kammerjäger helfen.

Wann sollte man mit einem Flohbiss zum Arzt?

Sollte es zu einer allergischen Reaktion kommen oder Entzündungen auftreten, ist es unabdingbar medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gleiches gilt übrigens auch bei aufgekratzten Flohbissen. In den meisten Fällen sind Flohbisse jedoch harmlos, denn die Symptome klingen gewöhnlich nach wenigen Tagen ab. Dementsprechend ist es nicht unbedingt notwendig, den Hausarzt zu konsultieren.

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