Serie „Endlich fit“ Wie Musik fit macht

Düsseldorf · Vielen Trainierenden hilft es, wenn sie Musik hören. Warum Punkmusik nicht geeignet ist, was im Körper passiert und welchen Einfluss Musik auf die Leistungsfähigkeit hat.

 Mit Musik fällt das Joggen leichter (Symbolbild).

Mit Musik fällt das Joggen leichter (Symbolbild).

Foto: dpa-tmn/Monique Wüstenhagen

Mit Metallica lassen sich gefühlt größere Gewichte stemmen, und mit den Weather Girls macht der Bauch-Beine-Po-Kurs doppelt soviel Spaß. Nicht umsonst läuft in fast allen Fitness-Studios rund um die Uhr Musik. Aber stimmt das wirklich? Hilft uns der Beat beim Sport?

Irgendetwas muss dran sein am Zusammenspiel von Sport und Musik. Schließlich sieht man auch die Weltstars vor ihren Auftritten oft mit Kopfhörern beim Warmmachen. Und tatsächlich liefert die Wissenschaft eine schlüssige Erklärung. Denn glaubt man den Psychoakustik-Experten der Uni Gent, so ist Musik in der Lage, sowohl unser  emotionales als auch unser körperliches Befinden positiv zu beeinflussen, bzw. sogar zu steigern. Das bedeutet einerseits, dass die damit einhergehende emotionale Ausgeglichenheit es uns erleichtert, langweilige Trainingseinheiten durchzuhalten und andererseits, dass die Musik unser Aufmerksamkeitszentrum in Anspruch nimmt. Und damit zum Teil sogar von leichten Schmerzen und Ermüdungserscheinungen ablenken kann.

Ein Forscher der Brunel University in London hat in Studien notiert, dass Probanden auf die Frage, ob Musik im Training eine leistungsfördernde Wirkung habe, mit einem deutlichen Ja geantwortet haben. Alle Teilnehmer der Studie gaben an, dass Musik ihre Ausdauerfähigkeit um bis zu 15 Prozent gesteigert habe. Übrigens: Dieser Forscher ist sich sicher, dass der richtige Beat beim Sport bei 120 bis 140 BPM (Beats per Minute) liegt – Punk oder Rock-Balladen würden sich damit also eher nicht empfehlen. Dem stimmen die Experten aus Gent übrigens zu.

Denn der Körper soll sich nach Meinung der Forscher automatisch mit dem Beat synchronisieren können – man dürfe allerdings nicht die Wirkung auf das Hirn vernachlässigen: Zu monotone oder experimentelle Musik könne bei technisch anspruchsvollen Sportarten eher hinderlich sein und von der Sache ablenken, um die es eigentlich gerade gehen sollte.

Was aber erstaunlich ist: Musik hilft längst nicht nur beim Training selbst, sondern auch vor allem vor dem Training. Denn durch die Stimulanz durch die Musik wird der Bewusstseinszustand angeregt, körperliche Aktivität hervorgerufen und Langeweile abgebaut. Die einfache Folge: Es fällt deutlich leichter, sich zu überwinden und zum Training zu gehen.

Musikstreaming-Anbieter wie Applemusic oder Spotify haben dieses Thema längst für sich entdeckt und bieten „Workout“-Playlists an. Eigenen Angaben zufolge gibt es bei Spotify Millionen Musik-Listen, die sich zum Sportmachen eignen. Sie heißen Beast Mode, Motivation Mix oder Hype, es gibt Listen mit 80er-Musik, und sogar Schlager-Workouts sind bei Applemusic zu finden. Frauen lieben laut Spotify übrigens „Uptown Funk“ von Bruno Mars gern, Männer „Till I Collapse“ von Eminem. Yoga-Musik, und damit die ruhigeren Klänge, lieben Menschen aus Schweden besonders, treibende Beats bevorzugen die Finnen. Was laut dem Streaminganbieter immer geht: Songs von Kanye West.

Fazit: Musik motiviert, treibt an und verändert unsere Gemütslage beim Sport. Eigentlich dopt sie uns – aber absolut sauber und gesund.

mit Agenturmaterial

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