Jogging Qual und Nutzen des Laufens

Düsseldorf · Wer Laufen will um seine Gesundheit und Fitness zu verbessern, kann sich andere Ziele setzen als die Teilnahme am Marathon. Experten empfehlen regelmäßiges Training – und Geduld mit dem persönlichen Fortschritt. Gerade bei Trainingsfaulen muss sich der Körper erst an Bewegung gewöhnen.

Wer Laufen will um seine Gesundheit und Fitness zu verbessern, kann sich andere Ziele setzen als die Teilnahme am Marathon. Experten empfehlen regelmäßiges Training — und Geduld mit dem persönlichen Fortschritt. Gerade bei Trainingsfaulen muss sich der Körper erst an Bewegung gewöhnen.

Das Frühjahr ist die Zeit der Jogger — immer mehr Läufer schnüren die Schuhe um körperlich fit zu bleiben oder sich mit anderen zu messen. Laufen ist der vermutlich älteste Wettkampfsport und gleichzeitig noch heute eine der beliebtesten Breitensportarten. Mit Recht: Denn richtig betrieben ist Laufen ein wahrer Jungbrunnen für Körper und Geist.

Die an der Laufbewegung beteiligten Muskeln werden mit der Zeit auch ohne weiteres Training im Fitness-Studio fühlbar kräftiger, auch überflüssige Pfunde schrumpfen. Was der Läufer nicht merkt ist, dass die kurzzeitige körperliche Belastung Entzündungsprozesse in den Wänden seiner Blutgefäße hemmt und dadurch die Gefäßverkalkung (Atherosklerose) stoppt.

Auch das Herz des Läufers passt sich der Belastung an. Es arbeitet leistungsstärker und kann mit weniger Schlägen die gleiche Blutmenge durch den Körper pumpen. Gleichzeitig wird das Blut dünnflüssiger, sodass Muskeln und andere Organe insgesamt effizienter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

Dabei muss man keine extremen Distanzen zurücklegen, um vom Hobby Laufen gesundheitlich zu profitieren. Im Gegenteil — für die positive Wirkung kommt es weder auf die gelaufene Distanz noch auf die Geschwindigkeit an. Experten sagen: Drei bis vier Stunden pro Woche sind ausreichend — gemeint ist dabei das Laufen im Trab mit kurzen Schritten. Das Zieltempo gibt der Puls vor. Der sollte 70 bis 80 Prozent des Maximalpulses (Faustformel: 220 - Lebensalter) betragen.

Weitere Tipps: Wenn man außer Atem gerät oder sich im Laufen nicht mehr unangestrengt unterhalten kann, sollte eine Gehpause eingelegt werden. Insbesondere bei Übergewicht ist anfangs strammes Gehen empfehlenswert, um den Bewegungsapparat langsam an die Belastung zu gewöhnen.

Obwohl die Verletzungsgefahr beim Laufen im Vergleich zu anderen Sportarten eher gering ist, treten ab einer wöchentlichen Laufstrecke von 60 Kilometern verstärkt Beschwerden des Bewegungsapparats auf. Häufig sind Schmerzen der Achillessehnen, Beschwerden der Oberschenkel- und Wadenmuskeln oder des Kniegelenks.

Entscheidend ist dafür der allgemeine Gesundheitszustand des Läufers. Der Alltag fördert beim höheren Laufpensum Ungleichgewichte zwischen den Muskeln zu Tage, die als Gegenspieler zu einer Bewegung beitragen, wie etwa die Beuge- und Streckmuskeln der Beine. Deshalb kann es sich lohnen, das Lauftraining durch ein gezieltes Dehnen und Kräftigen dieser Muskelgruppen unter Anleitung in einem Fitnesscenter zu ergänzen.

Es lohnt sich jederzeit, das Lauftraining aufzunehmen, denn die regelmäßige Bewegung ist, wie Studien belegen, ein natürlicher Jungbrunnen. Insbesondere ältere Männer können die Gefäßfunktion eines 30- bis 40-Jährigen erreichen.

Auch Frauen, die durch die weiblichen Geschlechtshormone vor der Atherosklerose geschützt sind, profitieren nach den Wechseljahren von einem regelmäßigen Lauftraining. Wichtig in jedem Alter ist das Durchhaltevermögen. Denn Experten gehen davon aus, dass bereits nach vier bis acht Wochen Inaktivität wieder die Kondition eines Stubenhockers erreicht ist.

Im Fokus der Forschung steht aktuell die Auswirkung des Laufens auf die Ausschüttung von Stresshormonen, die als Ursache von Bluthochdruck oder psychischen Erkrankungen wie Depressionen gelten. Bisherige Ergebnisse deuten darauf hin, dass geübte Läufer bedrohliche Hormonpegel in Schach halten und dem Stress quasi "davonlaufen" können. Zudem schüttet der Körper unter Belastung Endorphine aus: Glücks- und Durchhalte-Hormone, die Schmerzen unterdrücken, aber auch als Belohnung fungieren, wenn eine Aufgabe bewältigt wurde.

Und regelmäßig wird von erfahrenen Athleten berichtet, die beim Lauf über extreme Distanzen einen plötzlichen Herztod erleiden. Mediziner vermuten, dass die Todesursache erworbene oder erbliche Defekte des Herzmuskels sind und nicht die erschöpfende Leistung.

(RP/anch)
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