Joggen Laufen ohne Druck im Bauch
Düsseldorf · Joggen setzt Glückshormone, die den Schmerz während des Laufens lindern. Ein sogenanntes "Runner's High" lässt Läufer die Anstrengung vergessen und beschert ihnen Euphorie. Doch zwei Drittel aller Läufer leiden während des Sports an spontanen Verdauungsproblemen, die ihnen das Hochgefühl nehmen.
Der Motivationsverlust schlägt zusätzlich auf das Gemüt. Die Ursachen sind individuell verschieden, Es gibt einige Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern.
Bauchkrämpfe und Durchfall treten bei ungefähr 40 bis 50 Prozent der Jogger während des Laufens auf. Aufgrund des dringenden Bedürfnisses oder Schmerzen wird der Lauf unterbrochen und kann eventuell durch auftretende Krämpfe nicht mehr weitergeführt werden. Die Nahrungsmittelzufuhr vor dem Lauf spielt hierbei eine wichtige Rolle. Obst und fettreiche Speisen, wie zum Beispiel Bananen und Powerriegel sind zu vermeiden.
Eine weitere Ursache kann eine Mangeldurchblutung der Verdauungsorgane sein. Die Muskeln werden mit mehr Blut versorgt, um die Sauerstoffzufuhr aufrecht zu erhalten. Dementsprechend unterversorgt sind dann der Magen und der Darm. Als Schutzmechanismus produzieren die Schleimhäute deutlich mehr Schleim und verdünnen den Stuhl. Schmerzmittel wie Aspirin und Ibuprofen verstärken die Beschwerden.
Lösung des Problems: Im Laufe des Tages sollten Läufer viel Flüssigkeit zu sich nehmen, wobei Mineralwasser mit wenig Kohlensäure und leichte Schorlen als ideal gelten. Spätestens zwei Stunden vor dem Lauf sollte auch die letzte Mahlzeit verspeist worden sein, wobei Speisen mit hohem Fett- oder Kalorienanteil vermieden werden sollten. Täglich ein bis drei Esslöffeln Flohsamenschalen in das Müsli gemischt helfen laut Runnersworld.de dem Darm, überschüssige Flüssigkeit aufzunehmen. Der plötzliche Drang kann auch ein Indiz für Überanstrengung sein, der, im besten Fall, durch eine Reduzierung der Trainingsintensität gelindert werden kann.
Sodbrennen Über 30 Prozent der Jogger quält während des Laufens saures Aufstoßen oder ein brennender Schmerz in der Brust. Dieser wird durch Speisebrei ausgelöst, der zurück in die Speiseröhre fließt. Als Ursache gilt, dass der Magenschließmuskel nicht richtig funktioniert.
Lösung des Problems: Läufer sollten für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sorgen, damit die Magenentleerung nicht verzögert wird. Einige Stunden vor dem Lauf sollten Reis, Kartoffeln und Schwarzbrot nicht mehr eingenommen werden, da sie über einen längeren Zeitraum konzentriert im Magen liegen.
Kaugummi kauen nach der Mahlzeit senkt das Risiko. Im schlimmsten Fall helfen säurehemmende Medikamente, die in der Apotheke erhältlich sind. Auch hier gilt die Reduktion der Trainingsintensität bis zur Beschwerdefreiheit. Eine langsame Steigerung des Trainingsprogramms bis zum gewohnten Niveau muss ohne Sodbrennen verlaufen. Vorsicht ist geboten bei Brustschmerz, denn in seltenen Fällen kann auch eine Herzkrankheit Auslöser für die Schmerzen sein.
Übelkeit und Erbrechen sind weitere Indizien für eine Überanstrengung des Körpers. Wieder einmal spielt die Mangeldurchblutung des Verdauungstraktes eine Rolle, die sogar bis zu einer Magenschleimhautentzündung führen kann. Die Überwachung des Blutdrucks kann Aufschluss geben. Sinkt der Blutdruck zu schnell, bricht der Kreislauf zusammen. Der Körper reagiert darauf mit Übelkeit bis hin zum Erbrechen.
Lösung des Problems: Athleten sollen die Intensität des Trainings herunterschrauben und schrittweise wieder steigern. Ingwertee enthält Gingerol, das die Säuren im Magen absorbiert. Leichte Kost vor dem Lauf entlastet den Kreislauf und schützt vor Überanstregung, da der Körper nicht viel Kraft für die Verdauung aufwenden muss.
Blähungen sorgen für ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Druckschmerzen beeinflussen das Training negativ, aber es lässt sich leicht vermeiden. Die Ursache sind Lebensmittel, die von Bakterien zersetzt werden. Bei diesem Vorgang werden Gase freigesetzt, die sich im Darm ansammeln.
Lösung des Problems: Kohlgemüse, Zwiebeln, Süßwaren vom Bäcker, Lauch und Softgetränke mit einem hohen Kohlensäuregehalt sollten unbedingt vermieden werden. Stattdessen bringen Tees mit Fenchel und Melisse die Verdauung wieder in Ordnung. Sind die Beschwerden sehr akut und lassen sich mit Hausmitteln nicht lindern, kann auch ein Gang zum Arzt oder zur Apotheke Abhilfe schaffen.