Was hört man beim Training? Die besten Podcasts für lange und kurze Läufe

Düsseldorf · Die meisten Läufer tragen beim Training gerne Kopfhörer und blenden die Außenwelt etwas aus. Neben Musik sind dabei auch Podcasts eine gute Wahl. Tipps für Hörerlebnisse, mit denen man die Zeit beim Laufen gut nutzen kann.

Laufen und gleichzeitig Podcast hören - wie geben Tipps.

Laufen und gleichzeitig Podcast hören - wie geben Tipps.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Frage, was beim Sport auf die Ohren gehört, teilt die Läufer in drei Fraktionen. Es gibt die eine, die auf Kopfhörer und Smartphone ganz verzichtet und beim Laufen gerne Vogelzwitschern und das Rauschen der Blätter hört, je nach Laufstrecke dann aber eben auch Lkw-Donnern und Bremsenquietschen. Oder sich womöglich mit anderen Läufern unterhält, so lange die Puste dafür reicht.

Die anderen beiden Fraktionen sind einander etwas näher, denn sie eint der Wunsch, unterwegs nicht mit den Gedanken im eigenen Kopf alleine gelassen zu werden – und, ganz schnöde, nicht durchgehend das eigene laute Schnauben in den Ohren zu haben. Eine von ihnen bevorzugt Musik, gerne einen schnellen Beat, der bei langsam eintretender Erschöpfung nochmal nach vorne treibt. Die andere lässt sich gerne ablenken und nutzt die Lauf-Zeit sogar effizient, um geistigen Input zu bekommen. Fünf Tipps für den Lauf.

Laufen ist einfach (Jan Fitschen) Beim Laufen einen Podcast über das Laufen hören? Ist eigentlich das Logischste der Welt, auch wenn man sich die Tipps zu Schuhen oder Ernährungdann unterwegs merken muss und nicht notieren kann. Dem inzwischen nicht mehr im Leistungssport aktiven Jan Fitschen (Marathon-Bestzeit: 2:13:10 Stunden) kann man gut zuhören; er hat viele unterhaltsame sportliche Gäste; einige Folgen – Projekt 10.000 x 10.000 – befassen sich auch explizit mit Tipps und Ratschlägen für Anfänger. Hier geht es zum Podcast.

Alles gesagt (Zeit online) Das Konzept des Podcasts ist so einfach wie großartig. Man lädt sich einen hoffentlich interessanten Gesprächsgast ein, redet mit ihm über quasi alles – und zwar so lange, bis er oder sie ein vorher selbst festgelegtes Schlusswort ausspricht. Auf diese Weise eignet sich der Podcast perfekt für lange Trainingsläufe in der Marathon-Vorbereitung, wenn man den aktuellen Gast mag. Günther Jauch hat sechseinhalb Stunden durchgehalten, Dunja Hayali sogar siebeneinhalb, Youtuber Rezo ganze 8:40 Stunden. Die Folge mit Ulrich Wickert ist übrigens nur zwölf Minuten lang – ihm rutschte das Schlusswort versehentlich heraus. Mit der Folge können Sie höchstens einen Sprint trainieren. Den Podcast hören Sie hier.

Apokalypse & Filterkaffee (Micky Beisenherz & Studio Bummens) Auch Nachrichten-Junkies geraten gelegentlich in Zeitdruck, wenn sie sich morgens zwischen der umfassenden Beschäftigung mit Zeitung und Nachrichtenportalen einerseits und dem Trainingslauf andererseits entscheiden müssen. Die humorvolle Presseschau dieses Podcasts kann die Lektüre von RP Online zwar nicht ersetzen, ist aber immer wieder eine schöne Ergänzung. Auch dank der meist sehr coolen Gäste. Leider variiert die Länge der Folgen recht deutlich, dass man vor dem Loslaufen immer prüfen sollte, ob‘s für eine mittlere Runde reicht. Nach dem Lauf ist man aber meist – na ja: auf dem Laufenden. Hier geht es zum Podcast.

Kein Mucks (Bastian Bastewka) Eigentlich würde ich auf langen Läufen am liebsten schöne alte Krimis im Fernsehen sehen, aber das geht nun wirklich nicht. Dieser Podcast ist eine gute Alternative für eine kleine Wirklichkeits- und Realitätsflucht beim Laufen: Bastian Pastewka, fernseh- und radionostalgisch veranlagter Comedian, hat in diesem Podcast für Radio Bremen alte Krimi-Hörspiele aus den Archiven gezogen. Vor der eigentlichen Story gibt es immer eine unterhaltsame Einführung: Woher kenne ich nochmal die Stimme des Kommissars, welche bekannte Schauspielerin spricht die Sekretärin? De Podcast ist leider abgeschlossen, aber es gibt 69 Folgen in guter Lauflänge nachzuhören. Tipp zum Einstieg: „Später Besuch“ mit der großen Evelyn Hamann. Hier finden Sie den Podcast.

Serial (Serial Productions) Vor wenigen Wochen berichtete CNN, dass im Fall des für den Mord an seiner Freundin inhaftierten Adnan Syed 20 Jahre nach dem Urteil ein neuer DNA-Test angeordnet wurde. Fans des True-Crime-Genres kennen den Fall aus der genialen ersten Staffel des englischsprachigen Podcasts "Serial“ (2014), der journalistisch und atmosphärisch Maßstäbe gesetzt hat. Die aktuelle Entwicklung ist ein guter Anlass, die Folgen noch einmal zu hören – sie sind so spannend, dass man gar nicht merkt, ob man ins Schwitzen kommt. Zudem ist von den Machern des Podcast gerade erst ein neues Projekt erschienen: „The Trojan Horse Affair“ befasst sich mit dem Skandal um eine angebliche islamistische Verschwörung 2014. Dieser wird mich durch die nächsten Trainingsläufe begleiten. Hier geht es zum Podcast.

Rheinpegel Der beste Düsseldorf-Podcast aller Zeiten kommt von meinen RP-Kollegen Helene Pawlitzki und Arne Lieb. Sie besprechen immer freitags die wichtigsten, spannendsten und skurrilsten Themen der Woche – und zwar ebenso unterhaltsam wie kompetent. Immer wieder darf ich selbst Gast sein, dann höre ich die Folge nicht so gerne, weil das mit der eigenen Stimme ja immer so eine Sache ist. Mit rund 45 Minuten bis einer Stunde sind die Folgen toll für einen Lauf (nicht nur in Düsseldorf) geeignet. Eine monothematische Sonderfolge, die man jederzeit noch nachhören kann und sollte, ist die, in der Helene mit Historiker Bastian Fleermann, dem Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, über die SS in Düsseldorf gesprochen hat. Hier hören Sie den Podcast.

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