Hintergrund Leckerer Spargel in Düsseldorf - und viele Mythen

Jean-Philipp Schier handelt mit Spargel auf dem Carlsplatz.

Brigitte van den Broek ist Spargelhändlerin auf den Düsseldorfer Bauernmärkten Friedensplätzchen und Kolpingplatz.

Am Stand vom Händler Knell in Eller: Spargel in Reih und Glied.

Die Libido soll er steigern und - was wiederum eher unerotisch ist, den Urin nach Schwefel stinken lassen. Dem weißen Stängchen, das sich aus dem Boden quält, hängen viele Mythen an.

Riecht der Urin bei manchen Menschen nach dem Spargelessen?
Wer nach dem Spargelessen zur Toilette geht, der rümpft mitunter die Nase. Warum das so ist, hat die Wissenschaft noch nicht restlos aufklären können. So viel aber hat die Forschung sicher bestätigt. Es ist die spargeltypische Asparaginsäure, die sich bei der Verdauung in schwefelhaltige Verbindungen wandelt. Das wiederum geschieht allerdings nur bei der Hälfte der Menschen. Daneben gibt es eine zweite Begründung: Nur die Hälfte der Menschen kann den Geruch wahrnehmen. Viel Flüssigkeitszufuhr beim Spargelmahl verdünnt die Säure und reduziert damit den Geruch.
Urin - das verraten Farbe und Geruch über die Gesundheit

Ist Spargel aphrodisierend?
Nein. Über die Zeiten wurde der weißen Stange so einiges zugeschrieben: Sie sollte die Potenz stärken, wurde jahre später aber als Verhütungsmittel empfohlen. Menschen, die über eine entsprechende Phantasie verfügen mag die Stange an ein Phallussymbol erinnern. Das war es aber auch schon an erotischen Enthüllungen. Selbst der im jungen Gemüse enthaltene Vitamin E-Gehalt reicht bei weitem nicht aus, um Wirkung zu zeigen, sind sich die Oecotrophologen sicher. In der ayurvedischen versetzt der Glaube Berge: Spargel wird dort noch immer bei Potenz- und Libidostörungen verordnet.

Ist Spargel harntreibend?
Ja. Auch hier ist wieder die Asparaginsäure mit im Spiel. Sie wirkt tatsächlich harntreibend.

Grüner Spargel ist gesünder.
Nein. Er enthält zwar mehr Vitamin C, weil er über der Erde wächst und so Photosynthese betreiben kann. Ansonsten ähnelt er in seinen Mineralstoffen und Spurenelementen der weißen Stange sehr.

Spargel kann man nicht immer kaufen.
Genau richtig. Er ist Saisonartikel und kann je nach Wetterbedingngen ab April oder Mai gekauft werden. Am 24. Juni ist Schluss. So sagt es auch eine alte Bauernregel: Kirschen rot, Spargel tot. Die Bauern verfahren so, damit die Spargelpflanzen bis zum nächsten Jahr ausreichend Zeit zur Regeneration haben und wieder reichlich tragen.

Weiße Spargelköpfe sind am leckersten.
Nein. Sie sehen vielleicht hübscher und unangetasteter aus, doch im Geschmack ändert sich auch dann nichts, wenn die Köpfe schon kurze Zeit in die Sonne geschaut haben und so ein bisschen violett geworden sind.

Spargel schmeckt bitter.
Jein. Es ist zwar richtig, dass in Spargel auch Bitterstoffe enthalten sind, aber eigentlich kann man sie kaum schmecken. Nur wenn der Spargel falsch gestochen wurde und der Stecher einen Teil der untersten Spargelpflanze mit erwischt hat, dringen die Bitterstoffe aus diesem Teil der Pflanze in das junge Gemüse ein.

Spargel ist eigentlich eine Giftpflanze.
Ja. Es ist richtig. Aber keine Panik. Der Teil des Spargels, den wir verzehren, kann uns nichts anhaben. Lediglich die roten Beeren des Spargellaubs sind leicht toxisch.

Stimmt es, dass die Stangen quietschen können?
Ja. Das ist ein Zeichen für seine Frische. Gerade gestochene Stangen kann man daran erkennen, dass sie ein quietischig frisches Geräusch erzeugen, wenn man sie vorsichtig aneinanderreibt.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Spargel

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