Zuckerfreie Haribos in Amerika Vorsicht vor den Dünnpfiff-Bären

Düsseldorf · In Amerika hat Haribo eine neue Gummibärchen-Serie herausgebracht - mit fatalen Folgen: bis zu fünf Stück scheinen verträglich, alles darüber zieht offenbar eine stundenlange Toilettensitzung, Blähungen und Krämpfe nach sich. Käufer des tückischen Bärchens warnen in ihren Amazon-Kommentaren eindringlich vor dem "Magen-Darm-Armageddon".

Zuckerfreie Haribos in Amerika: Vorsicht vor den Dünnpfiff-Bären
Foto: shutterstock/ KIM NGUYEN

Gummibärchen. Sie sind klein, fruchtig und schon der Anblick der bunten Dinger macht irgendwie ein bisschen gute Laune. Nicht so die neue Haribo-Sorte in den USA. Wegen dem Ersatzstoff in den zuckerfreien Exemplaren soll schon so manchem Süßigkeiten-Fan das Wochenende in die Hose gegangen sein - und das wort-wörtlich.

Denn wer sich begeistert auf die vermeintliche Köstlichkeit gestürzt hat, musste offensichtlich schon nach kurzer Zeit gequält feststellen, dass ganz plötzlich und unerwartet extrem starke Blähungen, Krämpfe und schließlich Durchfall auftreten.

Oder, wie ein Käufer der Gummibärchen auf der Webseite von Amazon die Folgen hemmungslosen Gummibärchenkonsums beschreibt: "Wenn die Wut Satans nicht aus meinem Hintern schoss, lag ich in Fötushaltung auf dem Badezimmerboden und flehte um Vergebung". Dann warnt er nachdrücklich: "Esst zwei auf einmal. Wenn ihr mutig seid drei. Aber im Namen Gottes und aller Dinge auf Erden, esst auf gar keinen Fall mehr!"

Dramatische Folgen nach fünf Gummibärchen

Haltloser Konsum der süßen (aber zuckerfreien) Bärchen scheint demnach zu bedeuten, dass (gefühlt) sein Leben riskiert, wer mehr als fünf von den Gummibärchen verdrückt - oder zumindest ein dreitägiger Aufenthalt auf der Toilette sicher ist. Ein Käufer schreibt da von einem "Magen-Darm-Armageddon", das sich anfühle als würde "flüssiges Feuer, Giftmüll, Napalm", durch den Körper laufen.

Vor allem die Sozialkontakte würden massiv unter der Unbeeinflussbarkeit der rektalen Flüssigkeiten leiden. "Drei Tage ist es her, dass ich die Gummibärchen gegessen habe. Kontakt mit meiner Frau und meinen Kindern habe ich seitdem keinen mehr, dafür aber neue Farben in meinem Auto, meinem Bad, meinem Bett und in meiner Küche."

Die unfreiwillige Komik der "Dünnpfiff-Stories" begeisterte so viele Leser, dass sich einige US-amerikanische Benutzer für die Kommentare bedankten - und zugleich Vermutungen äußerten, dass "die Gummibärchen Deutschlands Rache an uns sein könnten, weil wir den zweiten Weltkrieg gewonnen haben."

Zuckerersatzstoff Maltit-Sirup

Ausgelöst wird die Durchfall-Reaktion übrigens durch den Zuckerersatzstoff Maltit-Sirup (E 965). Dieser ist zwar nicht gesundheitsschädlich, wirkt aber in größeren Mengen abführend.

Einen entsprechenden Warnhinweis gibt der Online-Shop, bei dem Fünf-Pfund-Packungen der Haribo-Tierchen gekauft werden können, sogar: "Der Konsum zuckerfreier Süßigkeiten kann Magenbeschwerden verursachen und/oder abführend wirken."

In Deutschland gibt es Obergrenzen für die zugelassene Menge des Süßstoffs in Lebensmitteln. Vermutlich sind die Gummitiere auch deshalb bislang hierzulande nicht erhältlich. Auch Amazon verkauft die süße Spezialität aktuell nur innerhalb Amerikas.

Schönste Freude? Schadenfreude

Immerhin, einen "echten" Nutzen finden die Geplagten dann doch für die Diarrhö-Bärchis: "Ich schicke eine Packung an jeden meiner Kongressabgeordneten", ist zum Beispiel in einem Kommentar zu lesen, oder auch "einfach eine Tüte an jede Polizei-Station im Land versenden."

Auf jeden Fall aber sollte man die Gummibärchen nur jemanden schenken, "den man wirklich, wirklich nicht leiden kann."

(ham)
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