Trend zur Grillsaison Veggiewürstchen laut „Öko-Test“ oft mit Rückständen verunreinigt

Frankfurt · Fleischlose Produkte liegen im Trend, auch beim Grillen. Bei Veggiewürstchen fällt die Öko-Bilanz oft nicht so gut aus, wie die Tester festgestellt haben. 18 der 20 getesteten Produkte enthielten zudem Mineralöl-Bestandteile.

 Fleischlose Produkte liegen im Trend, beim Grillen auch als vegetarische oder vegane Bratwürste.

Fleischlose Produkte liegen im Trend, beim Grillen auch als vegetarische oder vegane Bratwürste.

Foto: dpa-tmn/Robert Günther

Zur Grillsaison landen zunehmend vegetarische und vegane Würstchen auf dem Rost. Die vermeintlich grünen und gesunden Alternativen zu Produkten aus Fleisch halten aber oft nicht das, was sie versprechen, schreibt die Zeitschrift „Öko-Test“ in ihrer aktuellen Ausgabe (6/2021).

Als besonders negativ bewertet wurden vor allem die im Labor gefundenen Mineralöl-Bestandteile. Unter die Lupe genommen hatte „Öko-Test“ insgesamt 20 Produkte, wovon in 18 Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden wurden. Diese können sich im Körperfett, in der Leber oder in den Lymphknoten anreichern, so die Tester.

Grundlage der fleischfreien Bratwürstchen waren meist Tofu oder Sojaeiweiß, aber auch Seitan, Süßlupinen oder Gemüse. Bezogen wurden die Produkte aus Supermärkten, Bio-Märkten, Drogerien und Discountern. Von den getesteten vegetarischen und veganen Produkten bekam nur die „Viva Maris Vegane Algen Bratwurst“ die Note „sehr gut“, vier weitere Produkte ein „gut“ und sieben ein „befriedigend“. Der Rest fiel bei den Testern glatt durch, zwei davon mit einem „mangelhaft“, sechs sogar mit einem „ungenügend“, darunter jeweils eines mit Bio-Zertifikat. Neben Inhaltsstoffen wurde unter anderem auch auf Geschmack getestet, wobei hier alle Würstchen überzeugen konnten.

Kritisch bewerteten die Tester auch den oftmals hohen Salzgehalt und synthetische Geschmackszusatzstoffe, da der natürliche Geschmacksinn abnehmen könne. Auch der Nährwert lässt laut Tester bei den meisten Produkten zu wünschen übrig, am Ende handele es sich eben um hoch verarbeitete Lebensmittel. Nur zwei Produkte erhielten hier die beste Kennzeichnung.

Von den sieben getesteten vegetarischen Produkten enthielt nur eines Eier aus österreichischer Bio-Freilandhaltung, welche mehr Auslauf und die Aufzucht von männlichen Küken vorsieht. Die übrigen Anbieter verwenden Eipulver aus Freiland- oder in einem Fall sogar aus Bodenhaltung. Dass dabei männliche Küken getötet werden, konnten die Hersteller laut „Öko-Test“ nicht ausschließen.

(chal/dpa)
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