Gemeinsamer Start am Tisch Richtiges Frühstück erhöht IQ

Düsseldorf · Das richtige Essen zur richtigen Zeit verbessert unsere Leistungsfähigkeit. Das Gehirn als zentrales Organ unserer Denkleistung frisst satte 20 Prozent unseres täglichen Energiebedarfs. Essen ist also alles andere als unwichtig.

Auch diejenigen, die auf ihre schlanke Linie Acht geben, sollten das Frühstück nicht auslassen. Denn wer frühstückt, wird nicht so schnell dick. Hastig verschlungene Brote und hinterher gekippter Kaffee machen keine gesunde Startgrundlage für den Tag aus. Die Leistungsfähigkeit nach einem ausgiebigen Frühstück liegt nach den Ergebnissen einer Ernährungsstudie aus Iowa rund 20 Prozent höher.

Wer also nichts isst, leistet demnach deutlich weniger. Das gilt für Schulkinder ebenso wie für Erwachsene. Ein gutes Frühstück ist nach Auffassung von Ernährungsexperten so etwas wie eine Initialzündung am Morgen. Auch Sportler nehmen 25 Prozent der benötigten Tagesenergie über das Frühstück ein. Im Vergleich dazu: Das Mittagessen liefert laut Informationen des Deutschen Ernährungsberatungsnetzes rund 30 Prozent der Gesamtenergie für den Tag.

Warum ein Frühstück wichtig ist

Denn während wir schlafen, verheizt unser Körper weiterhin Energie. Er reguliert auch im Schlaf permanent unsere Köpertemperatur und auch unsere Organe arbeiten während wir ruhen weiter. Wenn wir am Morgen die Augen aufschlagen, sind unsere Kohlehydratspeicher aus der Leber leer, erklären die Wissenschaftler des Instituts für Sporternährung in Bad Nauheim. Eine Möglichkeit, diese wieder schnell zu füllen ist ein ausgewogenes Frühstück, das sich aus Kohlehydraten, Ballaststoffen, aber auch Zucker zusammensetzen darf.

Unser Appetit reguliert sich über den Blutzuckerspiegel. Wer morgens nicht frühstückt, der bringt den nicht aus dem nächtlichen Tief nach oben. Im Ergebnis plagt denjenigen über den Tag der kleine Hunger. Bei jedem siebten Schulkind sieht es mit dieser Art der Leistungssteigerung allerdings mau aus: Sie marschieren mit leerem Magen zur Schule. Nach Informationen der Techniker Krankenkasse sind es vor allem ältere Schüler, die das morgendliche Brot lieber auf dem Teller lassen. Bei den 15- bis 18-Jährigen macht ihr Anteil fast ein Viertel aus. Was schon Kinder sich falsch aneignen, ist später schwer wieder zu korrigieren. Leistungsfähig und konzentriert müssen nicht nur Schulkinder sein.

Besser Probleme lösen können

Wie gut wir Muster und Zusammenhänge erkennen, reagieren und aufmerksam sein können, wie schnell wir Problemlösungen finden und Entscheidungen treffen, egal ob in sozialen oder ökonomischen Zusammenhängen, all das hängt mit davon ab, wie wir ernährungstechnisch in den Tag starten.

Eine Pilotstudie an der Europaschule in Dreieich bei Frankfurt ergab, dass die Schüler eine höhere kognitive Leistungsfähigkeit zeigten und auch die Geschwindigkeit, in der sie Informationen verarbeiteten deutlich stieg, wenn sie vor dem Unterricht ein gemeinsames Frühstück einnahmen und während der Schulzeit trinken durften. Wissenschaftler sehen darin die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit des Kurzzeitspeichers zu erhöhen. "Im Mittel konnte durch ein gemeinsames Schulfrühstück eine Steigerung des Intelligenzquotienten um zehn Punkte erreicht werden", erklärt Diplom-Oecotrophologe Günter Wagner.

Auch Nuss-Nougat-Creme ist erlaubt

Während die Ernährungsexperten der Krankenkasse ein Frühstück aus Müsli, Milch, Nüssen und frischem Obst empfehlen, darf es nach Ansicht der Ernährungsfachleute des Instituts für Sporternährung auch ruhig ein Vollkornbrot mit Nuss-Nougat-Creme sein. Das Vollkornbrot sorgt für Calcium, Magnesium und Eisen sowie die Vitamine B1, B2 und E und der schokoladige Aufstrich ebenfalls für Magnesium, Calcium, Eisen, Kupfer und Zink sowie Vitamin B12, das in keinem Marmeladenaufstrich oder Honig enthalten ist.

Während der Rat der Ernährungswissenschaftler gemeinhin in die Richtung geht, es mit der Zuckeraufnahme nicht zu übertreiben, ist die bei der ersten Mahlzeit am Tag gar nicht so unwichtig. Egal, ob aus Obst oder aus der Marmelade: Der Körper wartet auf den Zuckerkick, der das Betriebssystem im Körper so richtig in Schwung bringt. Der Energiebedarf des Gehirns wird nämlich zu einem großen Teil durch Glucose gedeckt.

Das können Frühstückmuffel tun

Wer morgens überhaupt keinen Appetit hat, der sollte zumindest ein Glas Milch, Kakao oder Fruchtsaft trinken, empfehlen die Ernährungsexperten der TK. Um den Leistungsspeicher über den Tag konstant zu halten, empfiehlt sich eine Zwischenmahlzeit zwischen Frühstück und Mittagessen. Die hat ganz nebenbei den positiven Effekt, dass so der Hunger am Mittag nicht übermächtig ist und wir uns geneigt sehen, viel zu viel und viel zu schnell Unmengen an Nahrung zu uns zu nehmen, die wir nachher auf der Waage bereuen. Als Zwischenmahlzeit eignet sich ein belegtes Vollkornbrot ebenso wie ein Stück Obst, wie in Streifen geschnittene Möhren oder Kohlrabi oder ein magerer Joghurt.

Auf diese Art und Wiese versorgen wir den Organismus gleichmäßig mit der Energie, die er braucht und bleiben so fit und konzentriert.

(wat)
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