Milchzucker Laktose - was ist eine Laktoseintoleranz?
Viele Menschen kennen das leidige Problem: Sie trinken ein Glas Milch, essen einen Joghurt oder anderes und kurze Zeit später rumort der Magen und es kommt zu Magen-Darm-Beschwerden. Die Rede ist von der Laktoseintoleranz. Der Körper der Betroffenen kann bestimmte Enzyme nicht wie gewünscht aufspalten.
Hier finden Sie Infos zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten einer Laktoseintoleranz.
Fakt 1 zu Laktose: Milchzucker
Der Begriff "Laktose" leitet sich vom lateinischen Wort "lac" für Milch ab. Die Endung "ose" steht in der Chemie für Zucker. Demzufolge wird Laktose auch als Milchzucker bezeichnet. Damit der menschliche Körper die Laktose verarbeiten kann, muss er sie in ihre Bestandteile auflösen. Das geschieht mit dem Enzym Laktase.
Fakt 2 zu Laktose: Laktoseintoleranz
Bei einer Laktoseintoleranz ist der Körper des Menschen nicht in der Lage das Verdauungsenzym Laktase nicht oder ungenügend zu produzieren. Das Enzym wird allerdings für die Aufspaltung von Milchzucker (Laktose) in Glukose (Traubenzucker) und Galaktose (Schleimzucker) im Darm benötigt. Wenn die Laktase fehlt, gelangt der Milchzucker unverdaut in den Dickdarm und verursacht die für Laktoseintoleranz typischen Beschwerden.
Fakt 3 zu Laktose: Beschwerden
Wenn der Milchzucker (Laktose) unverdaut in den Dickdarm gelangt, bilden sich dort Gase und Wasseransammlungen. Diese führen zu den typischen Beschwerden wie Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen. In weiterer Folge kann es zudem zu depressiven Verstimmungen, Nervosität oder Schlafstörungen kommen. Übrigens: Die Laktoseintoleranz darf nicht mit der selteneren, aber oft schwerwiegenderen Erkrankung der Milchallergie verwechselt werden.
Fakt 4 zu Laktose: Testverfahren
Eine Laktoseunverträglichkeit lässt sich auf zweierlei Weise nachweisen, und zwar mithilfe eines Laktoseintoleranztestes und eines Wasserstoffatemtestes. Beim Laktoseintoleranztest bekommt der Patient Laktose in Wasser aufgelöst zum Trinken, und daraufhin werden in regelmäßigen Zeitabschnitten die Blutzuckerwerte bestimmt. Beim H2-Atemtest wird der Wasserstoffgehalt in der Atemluft des Patienten mehrmals gemessen.
Fakt 5 zu Laktose: Mögliche Ursachen
Die Intoleranz gegenüber Milchzucker (Laktose) ist eine sehr häufige Erkrankung. Eine der Ursachen für eine Laktoseintoleranz ist ein Mangel des körpereigenen Enzyms Laktase. Diese Mangelerscheinung tritt gewöhnlich bei größeren Kindern und Erwachsenen auf, da die Laktasebildung mit zunehmenden Alter abnimmt. Weitere Ursachen können Grunderkrankungen wie z.B. Zöliakie, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sein.
Fakt 6 zu Laktose: Therapie
Die Behandlung einer Laktoseintoleranz klingt in der Theorie einfach: Es gilt, auf laktosehaltige Lebensmittel gänzlich zu verzichten, vor allem dann, wenn der Mangel an Laktase angeboren ist oder durch äußere Einflüsse wie Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt oder eine Chemotherapie hervorgerufen wurde. Alternativ können auch Laktase-Tabletten eine Hilfe sein.
Fakt 7 zu Laktose: Lebensmittel ohne Laktose
Um Beschwerden und unangenehme Situationen im Alltag zu vermeiden, verzichten Menschen mit einer Laktoseintoleranz ganz auf Milch und milchzuckerhaltige Lebensmittel. Obst und Gemüse, Fleisch und Geflügel, Kartoffeln und Nudeln sowie Kräuter und Gewürze sind laktosefrei. Aber auch Fisch und Meeresfrüchte, verschiedene Käsesorten, Nüsse, Eier und Getreide eignen sich für den Verzehr.
Fakt 8 zu Laktose: Milch-zuckerhaltige Lebensmittel
Neben Milch und Milchprodukten enthalten folgende Lebensmittel häufig Milchzucker: Fleisch- und Wurstwaren, Süßwaren, Brot und Backwaren, Instant-Erzeugnisse, Fertiggerichte, Gewürzmischungen, Medikamente und Nahrungsmittelergänzungsmittel.
Fakt 9 zu Laktose: Milch ohne Milchzucker
Für Menschen, die auf Kuhmilch oder tierischer Milch aufgrund einer Laktose-Unverträglichkeit verzichten müssen, entscheiden sich für Milch-Alternativen wie Sojamilch, Mandelmilch, Reismilch, Kokosmilch, Hirsemilch, Haselnussmilch, Cashewmilch oder Hafermilch. In diesen Milchsorten ist der Zweifachzucker Laktose bereits als Glukose und Galaktose vorhanden, also schon gespalten.
Fakt 10 zu Laktose: Toleranzgrenze
Nach der Diagnose sollten Betroffene zunächst vollständig auf Milch und Milchprodukte verzichten. Da jeder Mensch eine gewisse Menge an Milchzucker verträgt, gilt es, die eigene Toleranzgrenze auszutesten. Sobald die Beschwerden verschwinden, können laktosehaltige Lebensmittel allmählich wieder in die alltägliche Nahrung aufgenommen werden.