Schadstoffe entdeckt So schneiden gemahlene Kaffees bei „Öko-Test“ ab

Frankfurt · Ein Morgen ohne Kaffee ist für viele undenkbar. Doch die Qualität unterscheidet sich der Zeitschrift „Öko-Test“ zufolge teils stark. Neben gemahlenem Kaffee wurden auch Haferdrinks getestet.

Frischer Kaffee (Symbolfoto).

Frischer Kaffee (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Karl-Josef Hildenbrand

Kaffee soll wach machen und gut schmecken. Doch beim Geschmack halten die Regale der Discounter und Supermärkte manche Enttäuschung bereit, wie eine Untersuchung der Zeitschrift „Öko-Test“ zeigt (Ausgabe 11/2021). Bei den 20 gemahlenen Kaffees mit mittlerem Stärkegrad im Test reichte das Geschmacksurteil von „sehr gut“ bis „mangelhaft“.

Bekannte Markennamen sind für die Qualität des Kaffees ebenso wenig ein sicheres Indiz wie der Preis, zeigt die Untersuchung. Doch die Sensorik war gar nicht mal der größte Kritikpunkt. Immerhin zwölf Produkte überzeugten bei Geruch, Geschmack und Ausgewogenheit mit guten oder sehr guten Teilnoten.

Viel mehr auszusetzen hatte die Zeitschrift bei enthaltenen Schadstoffen wie Acrylamid. Weiterhin bemängelte „Öko-Test“ vielfach fehlende Transparenz mit Blick auf Anbaubedingungen und Lieferketten. Der Rat: Wer darauf Wert legt, dass weder die Natur im Anbauland über Gebühr geschädigt wird noch die Menschen vor Ort für den Kaffeegenuss ausgebeutet werden, sollte darauf achten, dass sich auf der Packung ein Bio-Label und ein Zertifikat für fairen Handel finden.

In allen Bereichen - Geschmack, Inhaltsstoffe, Kaffeeanbau und Transparenz - gut oder sehr gut, war nur ein Produkt: „Faires Pfund Bio Kaffee aus Fairem Handel, gemahlen“ von Gepa (8,49 Euro für 500 Gramm). Das war auch das Beste unter den sechs Bio-Produkten im Test. Unter den konventionellen Kaffees ganz vorne lag „Amaroy Extra, Röstkaffee gemahlen“ von Aldi Süd (3,59 Euro für 500 Gramm).

„Öko-Test“ zu Hafermilch

Viele Menschen ersetzen die Milch in ihrem Kaffee mittlerweile durch Hafermilch – auch die nahm „Öko-Test“ unter die Lupe. Von 32 getesteten „Hafer“- oder „Haferdrink“-Marken (zwischen 95 Cent und 2,65 Euro pro Liter) bestanden alle den Geschmackstest und davon sensationelle 27 auch den Test in Sachen Inhaltsstoffen. Dafür gab es auch 27 Mal das Urteil „sehr gut“.

In den Drinks wurden weder das Schwermetall Cadmium noch das in der Getreideproduktion häufig eingesetzte Pestizid Glyphosat gefunden. Die Tester kritisieren in fünf Fällen lediglich unnötige Vitaminzusätze, Deklarationsmängel oder umstrittene phosphathaltige Zusatzstoffe, die bei Einnahme großer Mengen den Nieren schaden können. Dafür gab es Abzüge und dementsprechend dreimal die Note „gut“ und zweimal „befriedigend“.

(mba/dpa)
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