Gas oder Elektro? Den passenden Grill zum Saisonstart finden

Düsseldorf · Wer keine Lust auf schmutzige Kohle hat, braucht einen Gas- oder Elektrogrill. Es gibt Hunderte Modelle für unterschiedliche Zwecke – und bei manchen lauern Gefahren. Tests zeigen: Teure Geräte sind nicht immer besser.

 Maiskolben, Fleischspieße, Bratwürste und Steaks liegen auf dem Rost eines Gasgrills. (Archivfoto)

Maiskolben, Fleischspieße, Bratwürste und Steaks liegen auf dem Rost eines Gasgrills. (Archivfoto)

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wenn schon kein Urlaub, dann wenigstens ein schöner Sommer daheim – mit leckerem Fleisch vom Grill und allem, was dazugehört. Doch welcher Grill ist der richtige? Mit Holzkohle lässt sich zwar das beste Aroma erzielen, aber der Brennstoff ist teuer und das Grillen eine staubige Angelegenheit. Komfortabler sind Gas- und Elektrogrills, jedoch gibt es dort große Unterschiede – nicht nur beim Preis. Basierend auf den jüngsten Grilltests der Stiftung Warentest beantworten wir die wichtigsten Fragen und geben einen Überblick über die Gas- und Elektromodelle, die als die besten der Saison gelten.

Gas oder Elektro? Beide Grillvarianten haben Vor- und Nachteile. Wer für die ganze Familie grillen möchte, braucht eine entsprechende Grillfläche. „Die ist bei Gasgrills meist größer als bei Elektrogrills“, sagt Roman Schukies von der Stiftung Warentest, der sowohl den aktuellsten Gasgrilltest (2019) und den Elektrogrilltest (2020) begleitet und die Ergebnisse zusammengefasst hat. Grillwagen böten mehr Ablagefläche und bei mehreren Brennern zudem mehr Möglichkeiten, Fisch, Fleisch und Gemüse indirekt zu grillen. „Das geht bei Elektrogrills nicht“, sagt Schukies. Der Vorteil bei Modellen mit Stecker: Sie können auch im innen eingesetzt werden, Kontaktgrills noch eher als Flächen-Elektrogrills. Schukies betont: „Es kommt auf den Verwendungszweck an.“

Worauf vor dem Kauf achten? Kontakt-Elektrogrills, die sich in der Regel wie ein Sandwich zusammenklappen lassen, erreichen weniger Temperatur als Flächen- oder Gasgrills. Auf letzteren lassen sich größere Mengen grillen. Für den Gebrauch in Innenräumen sind Gasgrills jedoch nicht geeignet – auch bei Elektro-Flächengrills ist Vorsicht geboten, weil sie auf Ständern stehen und umfallen könnten. Wer sich für einen Gasgrill entschiedet, sollte einkalkulieren, dass die meisten Gasgrills erst zusammengebaut und an eine Gasflasche angeschlossen werden müssen. „Der Aufbau gestaltet sich oft fummelig, es gibt zum Teil sehr viele Schrauben.“

Wo lauern Gefahren? Bei Gasgrills werden manche Teile extrem heiß. „Verwender sollten unbedingt darauf achten, ob die Gasflasche unter oder neben dem Grill zu positionieren ist“, sagt Roman Schukies. Auch sollte der Gas-Schlauch keine heißen Teile berühren. „Gerade wenn Kinder da sind, sind Gasgrills mit Vorsicht zu genießen.“ Auch bei den Gasgrills, die im Test gut abgeschnitten haben (etwa bei denen des Herstellers Weber) besteht Verbrennungsgefahr an Anbauteilen. Wer sich für einen Elektrogrill entschiedet, sollte sich jedoch nicht in falscher Sicherheit wähnen. Schukies: „Die Geräte können auch sehr heiß werden und Temperaturen von 250 Grad erreichen. Durch Kabel besteht außerdem Stolpergefahr.“

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Foto: Shutterstock.com/ stockcreations

Gab es bei den Tests Überraschungen? Die drei bestplatzierten Gasgrills mit drei Brennern haben bei der Stiftung Warentest die gleiche gute Gesamtnote erzielt, geringe Unterschiede gab es allerdings beim Grillergebnis. Dort schnitt ein Modell von Landmann (mit rund 300 Euro preislich im Mittelfeld) am besten ab, dafür gab es Abstriche bei der Handhabung (sperrig). Bei den Elektrogrills wurde deutlich: Sie können bei der Grillleistung gut mithalten – und böse Überraschungen in puncto Sicherheit blieben beim aktuellen Test aus. Bei einem Test 2015 waren bei zwei Elektrogrills während der Sicherheitsprüfung die Glasdeckel gesprungen. 

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Bedeutet teuer gleich besser? Nicht immer. Teure Modelle sind oft wertiger, jedoch erfüllen auch günstige Modelle meist die Anforderungen. Beispiel: Bei den Kontaktgrills erhielt ein 35-Euro-Produkt des Discounters Lidl eine gute Note.

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