Essen in der Zukunft Was gibt's morgen?

Tiefgekühlte Insekten-Burger aus dem Online-Versand und Algen aus der Gemeinschaftsküche: So könnte laut einer aktuellen Studie unser Speiseplan in 15 Jahren aussehen.

 Insekten zum Mittag? Vielen Menschen erscheint diese Vorstellung un­ap­pe­tit­lich.

Insekten zum Mittag? Vielen Menschen erscheint diese Vorstellung un­ap­pe­tit­lich.

Foto: Shutterstock.com/ wasanajai

Die Essens- und Einkaufsgewohnheiten sollen sich nach einer repräsentativen Studie des Nestlé Zukunftsforums mit dem Titel "Wie is(s)t Deutschland 2030?" grundlegend ändern und dabei zugleich individueller werden. "Ernährung wird zunehmend eine Frage der Weltanschauung", sagte Nestlé-Deutschlandchef Gerhard Bersenbrügge.

Vor allem würde der Verbraucher emanzipierter, anspruchsvoller, differenzierter und weniger loyal, seine Ernährung gesünder, ethischer, aber auch leistungsorientierter. Laut Studie wollen immer mehr Verbraucher Ressourcen schonen, werteorientiert einkaufen und sich gesund ernähren.

Nach Einschätzung des Max-Rubner-Institut für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe werden "sehr individuelle Empfehlungen" unsere Nahrungsaufnahme beeinflussen. Sensoren messen den Ernährungsstatus jedes Einzelnen und teilen ihm online mit, was er wann essen sollte. "Dabei könnten Genuss-Aspekte in den Hintergrund treten", heißt es. Für eine Reihe von Konsumenten könnte eine "Ernährung zur Selbstoptimierung" 2030 attraktiv werden.

Einen hohen Stellenwert räumten Verbraucher derweil dem gemeinschaftlichen Essen ein. "Öffentliche Kantinen werden neu entstehen, mit stark individualisierten Angeboten", betonen die Wissenschaftler. Zu Hause kocht die wachsende Zahl der Städter laut Studie aber bald in sehr kleinen, hoch technisierten Küchen.

Das Zukunftsforum stell fest: "Algen und Insekten sind als Proteinlieferanten akzeptiert und bilden eine Symbiose zwischen Genuss und Ressourcenschonung." Der Verzehr noch erkennbarer Insekten sei angesichts des kulturellen Hintergrunds schwierig.

(dpa)
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