Tipps aus dem "Anti-Krebs-Buch" Einkaufszettel zur Krebsvorbeugung

Düsseldorf (RPO). Diagnose: Krebs. Wer glaubt schon, dass es zur Bekämpfung mehr geben könnte, als Operation, Bestrahlung und Chemotherapie? Eine gewissenhafte Ernährung, gepaart mit ein paar Verhaltensweisen, eröffnet jedenfalls die Chance, sich vor Krebs zu schützen oder gemeinsam mit klassischen Therapien heilend nachzusorgen.

Dass Krebs nicht nur ein Schock sein muss, sondern dem Menschen völlig neue Wege aufzeigen kann, legt der französische Hirnforscher David Servan-Schreiber in seinem allgemein verständlichen Werk "Das Anti-Krebs-Buch" eindrucksvoll dar. Vor 17 Jahren wurde bei dem Mediziner selbst ein Gehirntumor diagnostiziert. Der ehrgeizige Forscher schöpfte zunächst alle Mittel der Schulmedizin aus, um wieder gesund zu werden. Erst nach einem Rückfall beschäftigte er sich mit der Frage, ob er durch Änderung eines Lebensstils selbst etwas zur Heilung beitragen könnte.

Alternative Ansätze

Dabei stieß er auf mehrere alternative Ansätze, die er dank seiner Ausbildung wissenschaftlich auswerten konnte. Grundüberlegung ist der Zusammenhang zwischen den aggressiven Tumorzellen und dem Immunsystem, das den in uns allen schlummernden Krebs entweder in Schach hält oder eine leichte Beute ist. Das Immunsystem mobilisiert zudem zusätzlich Widerstandskraft, sobald sich ein Tumor ausgebreitet hat, der mit konventionellen Mitteln (Bestrahlung, Chemo) bekämpft wird. Umgekehrt werden schwache Abwehrkräfte zum perfekten Nährboden für Krebs.

Auf teuflische Weise nutzen Krebszellen den natürlichen Reparaturbetrieb des Körpers aus, um ihr eigenes Wachstum zu fördern. Sie verhalten sich wie eine Entzündung, wie eine Wunde, die nicht heilt. Im Bemühen um Schadensbegrenzung hilft unser in die Irre geleiteter, eigener Körper unfreiwillig bei Vergrößerung des Tumors.

Worin liegt der Schlüssel, um sich aus diesem Sklavendasein zu befreien? Folgende Muster der alternativen Medizin sind im "Anti-Krebs-Buch" genannt:

  • Regelmäßige Bewegung
  • Sich selbst akzeptieren wie man ist
  • Unterstützung durch Freunde und Familie (im Gegensatz zu sozialer Isolation)
  • Ruhe und Gelassenheit (statt Stress)
  • Gelebte Gefühle (im Gegensatz zu unterdrückten Gefühlen)
  • Eine saubere Umwelt (statt Zigarettenrauch, Luftverschmutzung und Abgasen)
  • sowie als ein sehr wichtiger Bestandteil die bewusste Ernährung.

Der Autor schreibt, wie sich Meditation oder Sport heilsam auswirken können, wie Ängste aufbrechen oder wie sich Liebe und Dankbarkeit im Verlauf der Krankheit einstellen.

Untersuchungen belegen, dass der Anstieg der Krebsraten ein typisches Phänomen der westlichen Bevölkerung seit dem Ende des zweiten Weltkrieges ist, während die Zahl der Krankheitsfälle in vielen asiatischen Ländern weitgehend stabil blieb. Doch gerade dort leben viele Menschen in großen Ballungsräumen mit hohem Verschmutzungsgrad. Die Schlussfolgerung des Hirnforschers lautet, dass speziell die Ernährung dazu geeignet sein kann, dem Krebs den Nährboden zu entziehen.

Lebensmittel gegen Teufelskreis

Den Teufelskreis bei den Entzündungen zu durchbrechen, nennen Mediziner Angiogenese. Die Pharmaindustrie weiß darum und forscht seit Jahren nach Medikamenten. Denn den gleichen Effekt haben Forscher aber auch bei Lebensmitteln festgestellt. Ein Beispiel: Überall da, wo sehr viel grüner Tee getrunken wird, ist die Krebshäufigkeit geringer. Dieses Mittel hat seine Unschädlichkeit sogar in 5000 Jahren "Menschenversuch" bewiesen.

Die Liste der Lebensmittel, die bei Krebs eine Wirkung gezeigt haben, ist lang: verschiedene Kohlarten, Brokkoli, Knoblauch, grüner Tee, Kurkuma (Hauptbestandteil der Gewürzmischung Curry), Himbeeren, Heidelbeeren und dunkle Schokolade rangieren ganz oben. Hinzu kommen unter anderem Ingwer, Zwiebeln, Schalotten, Lauch, Karotten, Kürbisse, Tomaten, Aprikosen oder Rote Beete. Dazu verschiedene Pilze wie Champignons oder Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Minze. Ferner Olivenöl, Petersilie, Sellerie, Tofu, Müsli sowie Hülsenfrüchte etwa Linsen, Erbsen, Bohnen oder Kichererbsen.

Eine maßgebliche Rolle spielen die essentiellen Fettsäuren. Bei den so genannten Omega-3-Fettsäuren geht man von einer positiven, entzündungshemmenden Wirkung aus. Sie kommen in Fisch und Krustentieren und grünem Gemüse vor, in Leinsamen und Leinöl, Walnussöl sowie in tierischen Lebensmitteln aus biologischer Landwirtschaft (gelegentlich Fleisch und Eier, Milchprodukte), Sojamilch.

Schädliche Entzündungen

Schädliche Entzündungen und rasches Zellwachstum bewirken dagegen Omega-6-Fettsäuren. Sie werden aufgenommen durch Maisöl, Sonnenblumenöl, gehärteten Fetten sowie in Fleisch, Milchprodukten und Eiern aus konventioneller Landwirtschaft. Dort werden statt – wie früher - Grünfutter mittlerweile hohe Anteile von Mais, Soja und Weizen verfüttert, die ihrerseits besonders viele Omega-6-Fettsäuren enthalten. Damit gerät das Verhältnis in unserem Körper ins Ungleichgewicht.

Eine Möglichkeit ist, weniger Zucker zu sich zu nehmen. Denn beim Zucker (Rohr- oder Rübenzucker, Maissirup, Fruchtzucker usw.) besteht gemessen an dem, was unsere Vorfahren auf dem Speiseplan vorfanden, ein deutliches Überangebot. Das gleiche gilt für Weißmehl (Weißbrot, Nudeln, weißer Reis usw.). Alle Produkte enthalten keine körpernotwendigen Substanzen, dafür fördern sie das Krebswachstum.

Wie kommt es, dass so viele übergewichtige Menschen in der westlichen Welt leben und ihre Zahl ständig wächst? Es ist nicht nur eine Frage des hohen Fettanteils, wie Studien in den USA ergaben. Fettleibige ernähren sich von Zucker, Honig, Weißbrot, weich gekochten Nudeln, weißem Reis, Muffins, Bageln, Croissants, Reiswaffeln, Kartoffeln, Cornflakes, Marmeladen und Fruchtgelees, industriell hergestellten Süßgetränken und Fruchtsäften, Limonaden und trinken Alkohol auch außerhalb der Mahlzeiten. Das alles sind Lebensmittel mit einem so genannten hohen glykämischen Index, der auf Dauer eine explosive Mischung für Krebs bildet, wie Servan-Schreiber unter Verweis auf Studien folgert.

Wer sein Risiko senken will, wäre danach gut beraten, auf Lebensmittel mit einem niedrigeren glykämischen Index zurückzugreifen: Natürliche Süßungsmittel (Agavendicksaft, dunkle Schokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil), Vollkornprodukte, Basmatireis, Nudeln aus Hartweizengrieß oder Eiernudeln al dente, Obst in naturbelassenem Zustand, Wasser mit Zitronensaft, grüner Tee – und ein Glas Rotwein pro Tag zum Essen. Dass dieser Genuss der Gesundheit dient, ist längst kein Geheimnis mehr.

Die Einkaufsliste zur Krebsvorbeugung von Buch-Autor David Servan-Schreiber finden Sie hier.

Das Anti-Krebs-Buch, Was uns schützt: Vorbeugen und nachsorgen mit natürlichen Mitteln; David Servan-Schreiber; Verlag Antje Kunstmann; 24,90 Euro; ISBN-13: 9783442155583.

(RPO)
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