Ernährungs-Tipps Eierverzicht — wenn Cholesterin zum Problem wird

Düsseldorf · Eier haben keinen besonders guten Ruf. Schuld daran ist ihr hoher Cholesteringehalt. Warum aber ist zu viel Cholesterin schädlich, und für wen ist es wichtig, darauf zu achten?

Blutwerte - was sie bedeuten
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Foto: Shutterstock/ JPC-PROD

Für jeden Menschen ist Cholesterin lebenswichtig. In unserem ganzen Körper kommt dieser fettähnliche Stoff vor. Wir nehmen es sowohl mit tierischen Lebensmitteln auf, der Körper produziert es aber auch selbst. In jeder einzelnen Zelle des menschlichen Körpers ist Cholesterin als Bestandteil der Zellmembran vorhanden. Es bildet also die schützende Hülle um unsere Zellen.

Außerdem unterstützt es die Verdauung, und produziert Hormone und Vitamin D. Es gibt nur wenige Lebensmittel, die überhaupt einen nennenswerten Vitamin D-Gehalt haben. Hühnereier gehören nach Informationen der Stiftung Kindergesundheit dazu. Vitamin D stärkt zusammen mit Kalzium Knochen und Zähne.

Wann der Cholesterinspiegel zu hoch ist

Problematisch wird das Cholesterin für die, die erhöhte Blutfettwerte haben. Ihr Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten ist deutlich erhöht. Bei rund einem Drittel der Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren ist der Cholesterinwert nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu hoch. Ihr Cholesteronspiegel im Blut liegt über 250 mg/dl. In diesem Fall ist tatsächlich Verzicht und Kontrolle angesagt.

Als kleine Portionen reist das Cholesterin in eiweißreiche Hüllen verpackt durch unseren Organismus, gelangt in die Leber und dann über die Blutbahn in verschiedene Organe. Dabei übernehmen kleine Fett-Protein-Einheiten mit niedriger Dichte — das LDL-Cholesterin — den Transport des Cholesterins, aber auch der Fette und fettlöslichen Vitamine, zu den Organen. Da im Schnitt auf unseren Speiseplänen zu viele Speisen mit hohem Fettgehalt stehen, leidet die Hälfte der Menschen an einem LDL-Cholesterolüberschuss. Laut Empfehlung sollte man dann nicht mehr als 300 Milligramm Cholesterin pro Tag zu sich nehmen. Der Organismus stellt selbst nämlich etwa 600 Milligramm täglich her.

HDL-Cholesterin gilt hingegen als "gutes Cholesterin". Es sammelt das LDL ein und transportieren es zurück zur Leber. Dort wird es entsorgt. Das HDL-Cholesterol schützt die Aterien also vor Fettablagerungen. Wünschenswert ist laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ein HDL-Spiegel der unter 40 mg/dl liegt.

Risiko für Herzinfarkt steigt an

Der Körper reagiert auf eine zu hohe Cholesterin-Dichte im Blut. Weiße Blutkörperchen der Immunabwehr fischen das Cholestrin aus dem Blut. Sind diese Zellen mit Cholesterin überladen, platzen sie und entleeren sich in die Gefäßwand. Im Inneren der Adern ist dadurch weniger Platz.. Damit steigt die Gefahr, dass Gefäße schneller verkalken - es entsteht eine sogenannte Arteriosklerose. Durch eine vollständige Blockade kann es zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall kommen.

Cholesterin nehmen wir über Eier zu uns, aber auch über Innereien, Schalentiere, fetten Aal und Karpfen sowie den Verzehr von Haut bei Fisch und Geflügel. Die Tücke beim Ei ist, dass es sich unsichtbar in vielen Produkten versteckt. In Frischeinudeln, Dressings, Fertiggerichten sind häufig Eier oder Eigelb enthalten. Da nach Empfehlung der Ernährungsexperten der Eierkonsum in der Woche zwei bis maximal drei Eier nicht überschreiten sollte, liegen wir schnell unbemerkt über dieser Menge. Auch Kokosfett, Butter, Sahne, Schmalz und Speck sollten in der Küche nur sparsam verwendet werden.

Worauf man eher verzichten sollte

Der Speiseplan sollte darum weniger fettreiche und weniger tierische Produkte enthalten. Wer sich an pflanzlichen fettarmen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und Getreideprodukten satt ißt, der kann sicher sein, einen ausgeglichenen Cholesterinspiegel zu haben. Erhöhte Cholesterolwerte hingegen lassen sich durch eine angepasste Ernährung, Gewichtsreduktion, regelmäßige Bewegung, wenig Alkohol und Rauchverzicht normalisieren.

Haufenweise Hühnereier und formverwandte Exemplare aus Schokolade sollten Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten also auch an Ostern nur in Maßen genießen. Allerdings, so ein Herzspezialist der Deutschen Herzstiftung, kommt es auf die Gesamtaufnahme tierischer Fette und auch die genetische Veranlagung zu erhöhten Cholesterinwerten an. Allein der Verzehr von Eiern wird für höhere Werte nicht verantwortlich sein.

(wat)
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