Forschung Dick durch Bakterien?

Dresden · Ein Bakterien-Typus in der Darmflora entscheidet mit über Fettleibigkeit und Diabetes. Das haben Dresdner Mediziner an Patienten herausgefunden, die sich einer Magen-Bypass-Operation zur Gewichtsreduktion unterzogen haben.

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Foto: AP

Die Probanden litten an Diabetes Typ 2 sowie krankhafter Fettleibigkeit. Die Forschungsergebnisse zeigten, dass drei Monate nach der Operation Bakterienarten fehlten, während andere hinzugekommen waren. Dies bewirkte einen deutlich verbesserten Stoffwechsel, heißt es in einer Pressemitteilung des Uniklinikums Dresden.

Der menschliche Organismus beherbergt knapp 200 verschiedene Bakterienarten. Die meisten dieser Mikroorganismen befinden sich im Darm. Forscher unterscheiden zwischen drei verschiedenen Besiedlungsmustern: Bacteroides, Prevotella oder Ruminococcus. Der jeweilige Typ entscheidet über die Nahrungsverwertung. Der Bacteroides-Typ macht aus dem Nahrungsbrei große Mengen Kohlehydrate verfügbar. Menschen dieses Typs neigen zur Fettleibigkeit.

Deutliche Veränderungen nach Bypass-Operation

In der Dresdner Studie zeigte sich, dass sich die Darmflora der Bypass-Patienten verändert hat. "Aus dieser neuen Zusammensetzung resultiert eine deutliche Verbesserung der metabolischen Parameter", sagt Professor Stefan R. Bornstein, ergänzt jedoch einschränkend: "Die verstärkt hinzugekommen Darmkeime der Probanden können möglicherweise Impulsgeber für neue Krankheiten sein." Daher müssten Langzeitergebnisse abgewartet werden, heißt es.

(APD)
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