Neues Portal mit Lebensmittelwarnungen Bio-Oliven enthalten Nervengift

Braunschweig (RPO). Aktuell sind es bestimmte Bio-Oliven der Firma Bio Gaudiano, die das starke Gift Botulinumtoxin enthalten, vor denen das Bundesamt für Verbraucherschutz warnt. Erstmals können sich Verbraucher übers Internet selbst über Lebensmittelwarnungen in Deutschland informieren.

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Foto: RPO

Das gerade online gegangene Portal für Lebensmittelwarnungen spricht sich gegen den Verzehr von mit Mandeln gefüllten Oliven der italienischen Marke Bio Gaudiono aus. Zwei Finnen sollen nach dem Verzehr dieser Oliven an Botulismus — einer Vergiftung des Nervensystems - erkrankt sein, die durch das Bakterium Clostridium botulinum ausgelöst werden kann. In Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg und Sachsen sollen diese Oliven mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 09/2012 in die Warenregale gelangt sein.

Die gefährliche Wirkung von Botulinumtoxin

Auf Initiative der 16 Bundesländer werden solche Informationen unmittelbar über das neue Web-Portal www.lebensmittelwarnung.de herausgegeben, über das sich jeder Verbraucher selbst informieren kann. Im aktuellen Fall rät das Bundesverbraucheramt, die Oliven über den Hausmüll zu entsorgen. Botulinumtoxin ist nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie eines der stärksten bekannten Gifte.

Bereits die Aufnahme von wenigen Mikrogramm ist für den Menschen tödlich. Das Gift bewirkt einer Unterbrechung der Impulsübertragung vom Nerven auf den Muskel, der Betroffene leidet unter Lähmungserscheinungen. Erste Symptome können aber auch Übelkeit, Durchfälle oder Erbrechen sein. Bekannt ist das Nervengift aus dem Beauty-Bereich. Dort wird es u.a. genutzt, um Falten zu glätten. Ärzte warnen jedoch immer wieder vor den gefährlichen Nebenwirkungen.

Worüber das neue Portal informiert

Künftig werden Verbraucher solche Warnungen in dem Portal der Bundesländer nachlesen können, sofern es um Lebensmittel geht, die gesundheitsgefährdend sind. Ebenso aufgeführt werden in dem Portal aber auch Lebensmittel, die dazu geeignet sind, den Verbraucher zu täuschen, und die sich bereits im Handel und damit unter Umständen auch schon beim Verbraucher befinden.

Im Portal findet man auch Hinweise der zuständigen Behörden auf weitere Informationen für die Öffentlichkeit oder auf Rücknahme- oder Rückrufaktionen durch Lebensmittelunternehmer. Darüber hinaus kann das Bundesamt für Verbraucherschutz auf www.lebensmittelwarnung.de vor Produkten warnen, wenn etwa das Produkt aus dem Ausland vertrieben wird - z.B. über das Internet - und kein Hersteller oder Vertreiber in Deutschland existiert.

Direkte Information per Twitter

Die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Länder können hier ihre Warnungen und Rückrufe für jedermann sichtbar einstellen. Besteht eine Gesundheitsgefahr und dürfen Lebensmittel nicht mehr verkauft werden, werden die Verbraucher über die neue Internetseite noch effektiver informiert und gewarnt.

Durch die Anbindung an den Internetdienst Twitter können sich die Verbraucher automatisch über neue Warnungen informieren lassen, ohne aktiv nach den Informationen suchen zu müssen. Verbraucher können sich entweder die zehn aktuellsten oder alle Warnungen anzeigen lassen sowie sich gezielt über die Warnungen einzelner Bundesländer bzw. ihres Bundeslandes informieren.

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