Dank hohen Siliziumgehalts Bier ist gut für die Knochendichte

Davis (RPO). Eine frohe Botschaft für alle Bierliebhaber: Das Gebräu ist gut für die Knochen, denn es enthält ausreichende Mengen an mineralischem Silizium, um die Knochendichte zu erhöhen und damit Osteoporose vorzubeugen.

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Foto: dpa/Marius Becker

Das haben US-Forscher bei einer aufwendigen Analyse festgestellt, in der sie verschiedene Bieringredienzien auf ihren Siliziumgehalt hin untersucht und den Brauprozess sowie über 100 Biere genauer unter die Lupe genommen haben.

Ihr Fazit lautet: Bier, das mit viel Hopfen und viel gemalzter Gerste hergestellt wird, enthält den größten Anteil des knochenstärkenden Minerals. Generell erwiesen sich die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bieren und auch die Auswirkungen verschiedener Herstellungsverfahren auf den Siliziumgehalt als beträchtlich, wie die Wissenschaftler um Charles Bamforth von der University of California in Davis im Fachmagazin "Journal of the Science of Food and Agriculture" schreiben.

Silizium kommt in Bier in Form von gelöster Kieselsäure vor. Rund 50 Prozent und damit einen relativ großen Anteil davon kann der menschliche Organismus aufnehmen und verwerten. Zum Vergleich: Bei Bananen, die auch viel Kieselsäure enthalten, sind nur fünf Prozent für den Körper verfügbar. Damit sei Bier einer der wichtigsten Siliziumlieferanten in der Ernährung der westlichen Welt, erklären die Wissenschaftler.

Kieselsäure unterstützt das Wachstum und die Entwicklung von Knochen und Bindegewebe. Frühere Studien hatten ergeben, dass gemäßigter Bierkonsum sogar Osteoporose entgegenwirken kann. Diese Erkrankung des Skeletts führt zum Abbau der Knochensubstanz und zum Zerfall des Knochengewebes.

Die Forscher untersuchten für ihre Analyse klassische Zutaten der Bierherstellung. So nimmt etwa der Malzprozess - das Getreide keimt und produziert Enzyme - bei Gerste keinen Einfluss auf den Siliziumgehalt: Der größte Anteil der Kieselsäure befindet sich bei Gerste nämlich in der Kornhülse, die während des Mälzens kaum beschädigt wird.

Die höchsten Werte an Silizium verbuchten helle Malze, die während des Herstellungsprozesses nur geringer Hitze ausgesetzt waren. Dunklere, geröstete Malze wiesen bedeutend niedrigere Werte auf. In Hopfen hingegen entdeckten die Wissenschaftler enorme Mengen des Minerals: Der Siliziumgehalt war hier bis zu viermal höher als bei Malz. Hopfen wird in Brauereien jedoch häufig nur in relativ geringem Maß eingesetzt.

Für ihre Studie untersuchten die Forscher zudem 100 Biersorten und kategorisierten sie nach Herstellungsprozess und -ort. Demnach schwankte der Siliziumgehalt zwischen 6,4 und 56,5 Milligramm pro Liter. "Weizenbiere sind weniger siliziumhaltig als Biere mit reichlich Hopfen und großen Mengen an gemalzter Gerste", erklärt Studienleiter Bamforth: "Obwohl beim Brauprozess viel Silizium in den Gerstenhülsen zurückbleibt, gelangen gleichwohl bedeutende Mengen davon in die Stammwürze, aus der schließlich das Bier hergestellt wird."

(DDP/felt)
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