Beliebter Zuckerersatz Aspartam — Gefährliche Süße?

Düsseldorf · Egal ob Cola Light, Diätjoghurts oder Bonbons ohne Zucker, sie alle versprechen das Gleiche – Süßes genießen ohne dick zu werden. Die "leichten Produkte" beinhalten den Süßstoff Aspartam, doch der ist seit Jahren umstritten.

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Egal ob Cola Light, Diätjoghurts oder Bonbons ohne Zucker, sie alle versprechen das Gleiche — Süßes genießen ohne dick zu werden. Die "leichten Produkte" beinhalten den Süßstoff Aspartam, doch der ist seit Jahren umstritten.

Der Lebensmittelzusatzstoff Aspartam — oder E 951 — wurde schon 1965 durch Zufall von einem amerikanischen Chemiker entdeckt, aber erst im Jahr 1990 in Deutschland zugelassen. Seitdem trat das Süßungsmittel seinen Siegeszug durch die Kühlschränke der Bundesrepublik an. Aspartam sorgt dafür, das Menschen täglich Cola, Milchprodukte, Bonbons und Kaugummis ohne Reue konsumieren, denn es gilt als kalorienarme Alternative zu Zucker.

300 Mal süßer als Zucker

Auch wenn das chemische Produkt genau so gehaltvoll ist wie Kristallzucker, so ist es doch um 300 Mal süßer, und kann daher in weitaus geringerer Konzentration in Süßspeisen verwendet werden. Doch Aspartam bleibt umstritten. Der Süßstoff steht in Verdacht, krebserregend zu sein. Für Menschen mit der angeborenen Stoffwechselstörung Phenylketonurie kann Aspartam sogar zu Hirn- und Körperschäden führen.

Doch auch für gesunde Menschen soll Aspartam schädlich sein. Immer wieder werden Verbindungen zu Beschwerden wie schweren Migräneanfällen, Schwindel, Arthrose, Depressionen oder sogar Angstzuständen vermutet. Durch Studien belegt sind diese Wirkungen des Süßstoffes jedoch nicht.

Nichtsdestotrotz prüfte die Europäische Lebensmittelbehörde im Anfang 2011 Aspartam noch einmal, elf Jahre nach der Zulassung in Deutschland. Zuvor war der Süßstoff erneut in die Diskussion geraten, weil in Studien an schwangeren Frauen und im Tierversuch der Verdacht aufgekommen war, das Süßungsmittel könnte das Krebsrisiko steigern. Laut dem Deutschen Krebsinformationsdienst fanden die Wissenschaftler jedoch keinen Beleg für diese These, Aspartam wurde nicht von den Zusatzstofflisten gestrichen.

Kritiker verweisen derweil auf die chemische Zusammensetzung von Aspartam. Der Süßstoff wird im Körper in die Aminosäuren Phenylalanin und Asparaginsäure zersetzt, die direkt im Gehirn wirken und dort Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust und Depressionen auslösen können. Bei Babys im Mutterleib soll Aspartam aufgrund seiner Zusammensetzung sogar zellschädigende Wirkungen haben.

Gesunde Alternative

Eine pflanzliche Alternative zu dem Süßstoff ist kürzlich auf dem deutschen Markt zugelassen worden. Stevia gilt als gesunder Süßstoff und wird aus der südamerikanischen Stevia-Pflanze gewonnen. Zurzeit drängen immer mehr Produkte mit der pflanzlichen Süße auf den Markt. Für Personen die abnehmen wollen ist eine Ernährung, in der Zucker durch Süßstoffe ersetzt wird, trotzdem nicht zu empfehlen. Stattdessen sind eine Ernährungsumstellung und der Verzicht auf süße Lebensmittel erfolgversprechend.

(anch)
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