Streik bei Mandel-Operationen für Kinder Die schäbige Strategie der Ärzte-Funktionäre

Meinung · Kinder sollen so lange keine ambulante Mandel-OP mehr angeboten bekommen, bis es mehr Geld gibt, fordern Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Sie wollen damit kranke Kinder in Geiselhaft nehmen. Ein solcher Streikaufruf ist gleich aus drei Gründen schäbig.

Aufruf der Verbände: HNO-Ärzte sollen keine Termine für ambulante Mandel-Operationen anbieten.

Aufruf der Verbände: HNO-Ärzte sollen keine Termine für ambulante Mandel-Operationen anbieten.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Der Streit zwischen Krankenkassen und Ärzten um das Honorar ist immer wieder hitzig. Zu Recht kritisierten die niedergelassenen Ärzte unlängst den Bundesgesundheitsminister, als er handstreichartig die Extravergütung für Neupatienten streichen wollte. Doch was Hals-Nasen-Ohren-Ärzte nun im Streit um die Honorierung ambulanter Operationen aufführen, ist ihres Berufsstands unwürdig. Dazu muss man nicht mal an den Hippokratischen Eid erinnern, der Ärzte verpflichtet, zum Nutzen der Kranken zu wirken und Schaden von ihnen zu wenden. Gleich zwei Ärzteverbände rufen HNO-Kollegen dazu auf, Kindern keine Operation von Rachen- und Gaumenmandeln mehr anzubieten, bis die Krankenkassen mehr dafür zahlen.