Umweltbundesamt Deutsches Trinkwasser erhält erneut die Qualitätsnote "sehr gut"

Berlin · Das Trinkwasser in Deutschland kann nach Ansicht des Umweltbundesamtes (UBA) bedenkenlos getrunken werden. Die Behörde vergab in einem am Donnerstag veröffentlichten Prüfbericht für das Wasser erneut die Note "sehr gut".

 Damit die Trinkwasserqualität weiterhin so gut bleibt, muss das Grundwasser laut Umweltbundesamt besser geschützt werden.

Damit die Trinkwasserqualität weiterhin so gut bleibt, muss das Grundwasser laut Umweltbundesamt besser geschützt werden.

Foto: dpa, Daniel Reinhardt

Grenzwerte werden demnach nur in absoluten Einzelfällen überschritten. "Das Trinkwasser in Deutschland kann man ohne Bedenken trinken", erklärte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Das Trinkwasser werde anders als Flaschenwasser sehr häufig kontrolliert, zum Teil täglich, hob Krautzberger hervor. Zudem sei Trinkwasser aus dem Hahn billiger: Ein Zwei-Personen-Haushalt zahle in Deutschland im Mittel pro Person für die Verwendung von 121 Litern Trinkwasser 27 Cent pro Tag. Ein einziger Liter Mineralwasser koste in der Regel deutlich mehr.

Auch bei Nitrat, das durch Kunstdünger und Gülle ins Grundwasser gelangen kann, wird der Grenzwert laut dem Bericht im Trinkwasser nicht überschritten. Während demnach im Jahr 1999 noch 1,1 Prozent der überwachten Proben über den Grenzwerten lagen, liegt der Anteil seit 2009 bei nahezu Null. Im Grundwasser tritt der Stoff dagegen teilweise in hohen Konzentrationen auf. Die Wasserversorger sorgen dann für die Einhaltung des Grenzwertes im Trinkwasser.

Doch das Umweltbundesamt warnte in diesem Zusammenhang vor steigenden Preisen. Immer mehr Wasserversorger befürchteten, dass in ihrer Nähe bald nicht mehr genügend unbelastetes Grundwasser für die Trinkwassergewinnung bleibe, erklärte UBA-Präsidentin Krautzberger. Dann müssten sie das Nitrat technisch aus dem Grundwasser entfernen oder von weit herholen. Im Extremfall könnte das pro Kubikmeter Wasser, also für 1000 Liter, rund einen Euro mehr auf der Wasserrechnung bedeuten. "Wir müssen unser Grundwasser besser schützen - und dazu vor allem die Nitrateinträge aus der Landwirtschaft senken", forderte Krautzberger.

Das Umweltbundesamt veröffentlichte in dem Bericht für die Jahre 2011 bis 2013 die Ergebnisse der Untersuchungen aus allen größeren Wasserversorgern. Diese versorgen laut UBA rund 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland.

(AFP)
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