Gefürchtete Komplikation im Krankenhaus OP überstanden, Patient verwirrt

Bonn · Früher hieß es Durchgangssyndrom, heute sprechen Ärzte vom Delir. Für Patienten kann es fatal und folgenreich sein. Krankenkassen und Kliniken wollen die Behandlung optimieren.

 Krankenschwestern betreuen auf der Intensivstation einen Patienten.

Krankenschwestern betreuen auf der Intensivstation einen Patienten.

Foto: dpa/Patrick Seeger

Lange haben Ärzte dieses Phänomen in einen freundlichen Mantel gekleidet, sie nannten es „Durchgangssyndrom“, was den tröstlichen Gedanken an einen Anfang und vor allem ein Ende bezeichnete, eine sozusagen begleitende Störung, nicht ernsthaft, weil Syndrome meist nicht lebensbedrohlich scheinen. Auch im Vokabular des Pflegepersonals klang die Formulierung, ein Patient sei etwas „durchgängig“, manchmal eher nach einer momentanen Trübung, kurzfristig tüddelig. Aber die Wahrheit sieht ganz anders aus: „Das Delir ist ein medizinischer Notfall“, schreibt Norbert Zoremba, Anästhesist in Gütersloh, in einer sehr ausführlichen Übersichtsarbeit für das „Deutsche Ärzteblatt“.