„Es funktioniert nicht“ Covid-19-Hoffnungsträger Hydroxychloroquine fällt in Studie durch

London · Das Malaria-Medikament Hydroxychloroquine, das unter anderem in den USA als Hoffnungsträger im Kampf gegen das Corona-Virus gilt, ist bei britischen Wissenschaftlern durchgefallen.

 Eine Packung Hydroxychloroquin-Tabletten steht auf einem Tisch. Symbolbild.

Eine Packung Hydroxychloroquin-Tabletten steht auf einem Tisch. Symbolbild.

Foto: dpa/David J. Phillip

"Es funktioniert nicht", sagte am Freitag der Mediziner Martin Landray von der Universität Oxford, der an einer groß angelegten Studie dazu mitgewirkt hat. "Dieses Ergebnis sollte weltweit zum Umdenken in der medizinischen Praxis führen. Wir können nun aufhören, ein Medikament zu benutzen, das untauglich ist." Es habe die Todesrate bei Infizierten, die in Kliniken behandelt wurden, nicht senken können. Die britische Studie wurde ausgesetzt.

Vor allem die USA haben sich viel von Hydroxychloroquine versprochen. Das Mittel ist unter anderem zur Behandlung von Malaria gedacht und seit Jahrzehnten auf dem Markt. US-Präsident Donald Trump hatte es gleichwohl als möglicherweise bahnbrechend im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnet, für das es noch keine Therapie gibt.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Notfallzulassung für das Mittel zur Behandlung von Covid-19 erteilt und an verschiedenen Orten laufen Studien zur möglichen Wirksamkeit. Novartis-Chef Vasant Narasimhan hatte gesagt, präklinische Studien mit Tieren und erste Daten aus klinischen Studien hätten gezeigt, dass die Arznei das Virus abtöte. Das Medikament hat gefährliche Nebenwirkungen. So kann es Herzprobleme verursachen oder zum Verlust der Sehkraft führen.

(anst/Reuters)
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