Todesfälle weltweit Coronavirus: Das müssen Sie jetzt wissen

Düsseldorf · Eine Infektion mit dem Coronavirus wirkt erst wie eine Grippe, kann dann aber tödliche enden. Der gefährliche Erreger breitet sich vom Nahen Osten nach Europa aus. Nun ist in Frankreich ein Mann gestorben. Lesen Sie hier, die wichtigsten Antworten zum Virus.

 Das neue Coronavirus.

Das neue Coronavirus.

Foto: afp, AO/KG/ab

Immer wieder tauchen neue Krankheitsfälle mit dem Coronavirus auf. Ein Todesfall in Deutschland ist bekannt. Ein weiterer ereignete sich nun in Frankreich. Gemeinsam mit dem Robert-Koch-Institut und dem Uniklinikum Essen geben wir die wichtigsten Antworten zum Thema.

Gibt es Anlass zur Sorge, sich nun leicht mit einer Coronaerkrankung anstecken zu können?

Nein. "Es handelt sich dabei um eine sehr seltene Erkrankung, die eigentlich nur in einem sehr begrenzten Gebiet, nämlich der arabischen Halbinsel vorkommt", sagt Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI). Auch alle Krankheitsfälle außerhalb dieser Region standen in Zusammenhang mit einem Besuch dieser Region.

Überträgt sich das Virus von Mensch zu Mensch?

Ja. In einigen Fällen ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch bekannt. "Allerdings kommt diese nicht oft, beziehungsweise leicht zustande", so Glasmacher. "Und auch diese Fälle standen in Verbindung mit der betroffenen Region." Einer der erkrankten in Frankreich etwa, hatte sich bei seinem Zimmernachbar angesteckt, der wiederum von einer Reise aus dem Arabischen Emiraten zurück gekommen war.

Wer ist anfällig für den Coronavirus?

Eine erhöhte Krankheitsgefahr besteht für Menschen, die in arabische Gebiete reisen und zudem gesundheitlich vorbelastet sind. "Die meisten Betroffenen, beispielsweise auch die beiden Deutschen in München und Essen haben bereits eine Grunderkrankung. Manchmal auch eine sehr schwere", erklärt die Pressesprecherin des RKI.

Welche Symptome treten auf, und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Der Coronavirus ist ein klassischer Atemwegsinfekt-Virus. "Das bedeutet, dass starke Atemwegsbeschwerden beziehungsweise starke Atemnot bei einer Erkrankung auftreten", sagt Professor Jörg Timm, Virologe am Universitätsklinikum Essen. Damit ähnelt die Symptomatik der des SARS-Erregers. "Da es sich dabei um eine Viruserkrankung handelt, ist es nicht möglich virusspezifisch zu therapieren", erklärt Timm. "Vielmehr setzen die Mediziner dann auf eine symptomatische Therapie, also eine Verbesserung der Atmung beispielsweise durch ein Atemgerät und Antibiotika zur Vermeidung zusätzlicher bakteriell bedingter Krankheiten."

Wo kommt das Virus her?

"Noch wissen wir nicht, was die Quelle für die Erkrankung ist", sagt RKI-Sprecherin Glasmacher. "Und da alle paar Wochen neue Fälle auftreten, ist es wichtig weiter zu forschen." Aus diesem Grund habe auch die WHO vor dem Coronavirus gewarnt. "Es ging dabei darum, vor allem die betroffenen Länder darauf aufmerksam zu machen, dass erhöhte Achtsamkeit nötig ist." Zu vermuten sei aber, so Glasmacher, dass die Quelle für den Virus ein Tier, etwa eine Fledermaus sei. "Mit Sicherheit lässt sich das zu diesem Zeitpunkt jedoch keinesfalls sagen."

Gibt es Vorsichtsmaßnahmen?

Laut der Risikoeinschätzung des RKI besteht in Deutschland keine erhöhte Gefahr für eine Erkrankung durch das Coronavirus. "Nur Menschen die Reisen in die betroffenen arabischen Regionen planen, sollten vorher auf der Homepage des Auswärtigen Amtes nach aktuellen Warnungen und Hinweisen suchen", rät Glasmacher. "Sollte jemand zudem tatsächlich von einer Reise ins arabische Ausland zurückkommen, und über starke Atemwegserkrankungen klagen, ist natürlich erhöhte Aufmerksamkeit und unbedingt ein Besuch beim Arzt ratsam."

(das/jco)
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