Geplatzte Äderchen Blut im Sperma fast immer harmlos

Hamburg (RPO). Meist wird es nach dem Geschlechtsverkehr bemerkt: Hat die Samenflüssigkeit eine rötliche statt der üblichen weißen bis hellgelben Färbung, spricht man von Hämatospermie, Blut im Sperma. Der Schreck ist groß, denn der Gedanke an eine Krebserkrankung scheint naheliegend.

"Das ist aber in den seltensten Fällen der Fall, fast immer steckt eine harmlose Ursache hinter den beigemengten Blutströpfchen", beruhigt der Hamburger Urologe Professor Christian Wülfing.

Häufig sei etwa ein geplatztes Penisäderchen für die Blutbeimischung verantwortlich - verursacht durch harte Bewegungen, bisweilen aber auch einfach durch eine zu enge Hose oder eine Stoßverletzung. "Oftmals erledigt sich das Problem schon nach wenigen Tagen von alleine, ohne dass bis dahin überhaupt eine Ursache ermittelt werden konnte", weiß der Chefarzt der Urologie an der Asklepios Klinik Altona aus Erfahrung.

Ein weiterer Auslöser könne eine Entzündung der ableitenden Samenwege sein. "In diesem Fall wird meist ein Antibiotikum verschrieben und die Sache ist nach kurzer Zeit ausgestanden", erklärt Wülfing. In seltenen Fällen stelle der Arzt bei der Untersuchung allerdings tatsächlich eine Krebserkrankung fest, meist Prostatakrebs. "Auch wenn dies wirklich die Ausnahme ist, sollten Männer daher Blut im Sperma vorsorglich immer beim Urologen abklären lassen."

(DDP/felt)
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