Eingeschleppte Schädlinge Bettwanzen – so erkennen und bekämpfen Sie die lästigen Parasiten

Düsseldorf · Die Haut juckt und rote Punkte bilden sich – wo kommen sie her? Könnten das etwa die Bisse einer Bettwanze sein? Wir verraten Ihnen, wie Sie einen Befall mit den Tieren erkennen.

10 Fakten über Bettwanzen – und wie sie die Plagegeister vermeiden
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10 Fakten über Bettwanzen – und wie sie die Plagegeister vermeiden

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Foto: dpa/Piotr Naskrecki

Woher kriegt man Bettwanzen?

Bettwanzen folgen dem Menschen. Sie leben in und um Schlafstätten und ernähren sich von Blut. Ein unangenehmer Gedanke. Immer wieder kommt es zu Befällen – in Hotels, der eigenen Wohnung, aber auch den öffentlichen Verkehrsmitteln. Bettwanzen können durch gebrauchte Möbel, Teppiche oder die Kleidung eingeschleppt werden.

Die Bettwanzen, auch Hauswanzen genannt, sind sogenannte Zivilisationsfolger oder Kulturfolger. Die Plagegeister reisen gerne mit und Nisten sich an den Schlafstätten warmblütiger Lebewesen ein. Vor allem in der Nähe von Menschen fühlen sich die Parasiten wohl. Sogar gepolsterte Zugsitze und die Sitze im Flugzeug können mit Bettwanzen befallen sein. Anders als Flöhe bleiben die Parasiten jedoch nicht auf dem Menschen.

Bettwanzen können im Gepäck aus dem Urlaub mitgebracht werden oder beim Kauf gebrauchter Polstermöbel und Holzmöbel in die eigene Wohnung eingeschleppt werden. Doch theoretisch ist eine Einschleppung überall möglich, wo Sie bemerkt oder unbemerkt mit den Blutsaugern in Berührung kommen.

Sie beißen zu, saugen das Blut ihrer Wirte und ziehen sich dann in ihr gemütliches, gepolstertes Zuhause zurück. Eine einzelne Bettwanze kann so sechs bis zwölf Monate überleben – und sich in dieser Zeit tausendfach fortpflanzen.

Da der Körperbau der Hauswanze sehr flach ist, kann sie sich tagsüber in die engsten Ritzen zurückziehen und lange unbemerkt bleiben. Beim Aufkommen der ersten Stiche, die mit einem starken Juckreiz einhergehen, denken die wenigsten Menschen sofort an einen Bettwanzenbefall.

Wie vermeidet man Bettwanzen?

Bettwanzen lassen nicht auf eine schlechte Hygiene schließen. Auch Luxushotels haben gelegentlich mit Bettwanzen zu kämpfen. Doch diese kümmern sich meist schnell um die Problematik, bevor sich die kleinen Biester ausbreiten können. In Jugendherbergen und Hostels fehlt unter Umständen das nötige Budget.

So können sich die Parasiten in günstigeren Herbergen eher ausbreiten. Durch wechselnde Gäste halten die Blutsauger in alle Etablissements Einzug, in denen genügend Wirte als Nahrungsquelle ein- und ausziehen. Das beste Mittel gegen Bettwanzen ist, einen Befall erst gar nicht zu riskieren.

So vermeiden Sie einen Befall mit Bettwanzen:

  • Prüfen Sie Ihr Hotelzimmer nach der Ankunft gleich auf Anzeichen von Bettwanzen.
  • Stellen Sie Ihren Koffer im Urlaub nicht in der Nähe des Betts oder anderer Polstermöbel ab. So können die Wanzen nicht in Ihr Gepäck hineinkrabbeln. Am besten Sie lagern Ihren Koffer auf einem Schrankregal oder sogar in der Badewanne.
  • Nach Ihrer Rückkehr zu Hause, sollten Sie Ihre Textilien gleich bei 60 Grad waschen und ihren Koffer säubern.
  • Gebrauchte Möbelstücke sollten Sie gründlich reinigen, bevor Sie diese in die Wohnung bringen.
  • Reinigen Sie gebrauchte Polstermöbel und Teppiche am besten mit einem Dampfreiniger, bevor Sie diese in die Wohnung stellen.

Wie sehen Bettwanzen aus? Woran erkenne ich Bettwanzen?

Nach Ihrer Ankunft im neuen Feriendomizil kann es nicht schaden, das Zimmer kurz nach Spuren von Bettwanzen abzusuchen. Eine ausgewachsene Bettwanze ist mit bloßem Auge erkennbar: Sie ist vier bis sechs Millimeter lang, flach aber rundlich und bräunlich gefärbt.

Die Weibchen sind rundlicher und kräftiger als die Männchen. Ihr Körper ist ovalförmig – je mehr Blut sie saugen, desto länglicher wird ihr Körper. Allerdings werden sie tagsüber kaum lebende Exemplare entdecken. Die Blutsauger verstecken sich in Ritzen und unter dem Bettkasten, in Teppichböden oder in kleinsten Rissen im Holz.

Sie krabbeln erst nachts aus ihren Verstecken hervor, um sich auf die Jagd nach Blut zu machen. Lebende Bettwanzen werden Sie tagsüber wahrscheinlich nur dann entdecken, wenn der Befall sehr stark ausgeprägt ist.

Wie finde ich heraus, ob ich Bettwanzen habe?

Lebende Bettwanzen werden Sie nur selten krabbeln sehen. Die kleinen Insekten verstecken sich tagsüber gut. Sie können dennoch erkennen, ob eine Matratze von Bettwanzen befallen sein könnte. Beispielsweise an Kotspuren oder an den Häutungsresten, die die Schädlinge auf dem Polster hinterlassen.

Der Kot sieht aus wie schwarze Punkte auf dem Polster, die Häutungsreste sehen aus wie feine, trockene, bräunliche Krümel. Die Hinterlassenschaften der Plagegeister können auch an der Tapete und hinter dem Kopfteil eines Bettes zu finden sein. Die Eier der Bettwanze finden Sie dagegen eher in feinen Rissen oder Zwischenräumen in Möbeln. Sie sind weißlich und oval.

Ein weiteres Indiz für Bettwanzen sind kleinste Blutflecken auf dem Polster. Hierbei handelt es sich um Nahrungsreste der kleinen Blutsauger. Einen sehr starken Befall können Sie möglicherweise auch durch einen süßlichen Geruch wahrnehmen.

Klar wird ein Bettwanzenbefall spätestens dann, wenn rote, juckende Punkte auf dem Körper sichtbar und spürbar werden. Diese sind oft in einer Reihe angeordnet, einer sogenannten „Wanzenstraße“. Bei den roten Punkten handelt es sich um die unschönen und höllisch juckenden Bisse der Bettwanzen.

Bettwanzen sind zwar nicht gesundheitsschädlich und ihr Biss überträgt keine Krankheiten. Doch es kann zu Infektionen der Bissstellen kommen, die Bisse sind unangenehm und – wenn wir ehrlich sind – auch sehr eklig. Deswegen sollten Sie schon bei den ersten Hinweisen auf einen möglichen Bettwanzenbefall das Hotelzimmer wechseln oder Bettwanzen in Ihrer Wohnung so schnell wie möglich bekämpfen.

Wie kann man Bettwanzen selbst bekämpfen? Was tun, wenn man Bettwanzen hat?

Vermuten Sie, aus dem Urlaub Bettwanzen mitgebracht zu haben, lassen Sie es erst gar nicht zu einem Befall in Ihren eigenen vier Wänden kommen. Ihre Kleidung sollten Sie in Plastiktüten verpacken und nicht offen in der Wohnung herumliegen lassen.

Mögliche „Urlaubsmitbringsel“ können Sie dann direkt mit der Kleidung aus den Plastiktüten in die Waschmaschine stecken und bei einem Waschgang bei 60 Grad abtöten. Gegenstände, die nicht gewaschen werden dürfen, können Sie auch einfrieren – für mindestens zehn Stunden bei minus 18 Grad. Temperaturen über 60 Grad und unter minus 18 Grad hält auch die härteste Bettwanze nicht aus.

Haben sich Bettwanzen bereits einige Zeit unbemerkt in der Wohnung ausgebreitet, müssen Sie stärkere Geschütze auffahren. Nur spezielle Chemikalien können Bettwanzen abtöten. Wissen Sie, wo die Wanzen nisten, können Sie diese mit den Insektiziden besprühen. Oft sind mehrere Anwendungen nötig, um alle Bettwanzen und ihre Eier abzutöten.

Es ist jedoch möglich, dass die lästigen Wanzen eine Resistenz gegen das eingesetzte Insektizid entwickelt haben und sich trotz mehrfacher Anwendung bester Gesundheit erfreuen. In den meisten Fällen ist es besser, gleich eine Fachperson zu rufen, bevor sich das Parasitenproblem verschlimmert.

Ein Kammerjäger oder eine Kammerjägerin kann den Bettwanzen mit einer Kombination aus Insektiziden und Wärmebehandlungen hoffentlich schnell den gar ausmachen. Auch hier werden mehrere Sitzungen nötig sein, um alle Blutsauger abzutöten.

Diesen Artikel haben wir ursprünglich 2021 veröffentlicht. Da er weiterhin aktuell ist, bieten wir ihn erneut zum Lesen an.

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