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Antibiotika-Resistenzen Deutschland sollte von Schweden lernen

Meinung | Düsseldorf · Antibiotika-Resistenzen sind eines der wichtigsten Themen der modernen Medizin. Es betrifft jeden von uns.

 Unbedachter Medikamentenkonsum kann fatale Folgen haben.

Unbedachter Medikamentenkonsum kann fatale Folgen haben.

Foto: Shutterstock/Ermolaev Alexander

Heute schauen wir nach Schweden, wo die Verhältnisse gelegentlich besser sind als hierzulande. Beim Thema Antibiotika-Resistenz machen die Schweden aus der Not eine Tugend. Dort sind Hausärzte so stark budgetiert, dass sie Antibiotika nur sehr zurückhaltend verschreiben. Entsprechend wenige Resistenzen gibt es dort. Anders die Lage in südlichen Ländern: In Spanien kann man Antibiotika im Supermarkt kaufen – dort ist die Resistenz-Situation etwa gegen Penicillin fast unüberschaubar.

Längst ist es ein globales Problem, dass nicht einmal mehr Reserve-Antibiotika bei gefährlichen Keimen anschlagen. Infektiologen warnen seit Jahren vor leichtfertiger Antibiotika-Verordnung, und tatsächlich ist mancher Arzt achtsamer geworden und weigert sich, einem Patienten etwa bei einer Erkältung ein Antibiotikum zu verschreiben, auch wenn der penetrant danach verlangt. Doch immer noch gibt es solche Fälle hochgradiger Verwirrtheit in Arztpraxen, dass entnervte Experten einen „Antibiotika-Führerschein“ fordern. Glänzende Idee. Therapiefreiheit ist gut und schön, Kompetenzfreiheit ist es nicht.

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