Alle Gesundheit-Artikel vom 14. Januar 2006
Resistente Viren bei zehn Prozent der HIV-Neuinfektionen

Resistente Viren bei zehn Prozent der HIV-Neuinfektionen

Berlin (AFP). Bei jeder zehnten HIV-Neuinfektion in Deutschland sind die Viren resistent. Darauf wiesen Experten bei einem Symposium der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) am Samstag in Berlin hin. Dadurch seien die Behandlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Auch bei Keimen wie Pneumokokken und Staphylokokken, die bislang mit Antibiotika recht gut behandelt werden konnten, gebe es eine zunehmende Resistenzentwicklung. "Hierfür ist wesentlich der verbreitete irrationale und überflüssige Einsatz von Antibiotika verantwortlich", kritisierte Bruno Müller-Oerlinghausen, Vorsitzender der AkdÄ. Als problematisch bezeichntete Müller-Oerlinghausen auch die Stagnation der industriellen Forschung auf dem Gebiet der Antibiotika. Die Hersteller seien eher interessiert an der Entwicklung von Substanzen, die im Gegensatz zu Antibiotika über lange Zeit bei größeren Bevölkerungsgruppen eingesetzt werden könnten.