Hunderte Fälle weltweit WHO geht nicht von Affenpocken-Pandemie aus

London · Die meisten bisher dokumentierten Fälle seien bei homo- und bisexuellen Männern aufgetreten. Eine WHO-Expertin schätzt die Gefahr für die Gesamtbevölkerung als gering ein. Allerdings gibt es noch viele offene Fragen.

 Eine Krankenschwester führt im Krankenhaus Ramon y Cajal in Madrid einen PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus durch.

Eine Krankenschwester führt im Krankenhaus Ramon y Cajal in Madrid einen PCR-Test zur Erkennung des Affenpockenvirus durch.

Foto: dpa/Carlos Luján

Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht nicht davon aus, dass sich die Hunderten Affenpocken-Fälle weltweit zu einer neue Pandemie auswachsen könnten. Die meisten der bisher dokumentierten Fälle seien bei schwulen und bisexuellen Männern und deren Sexualpartnern festgestellt worden, sagte die WHO-Affenpocken-Expertin Rosamund Lewis am Montag. Die Gefahr für die Gesamtbevölkerung sei ihrer Ansicht nach gering. Es gebe allerdings noch viele Unbekannte, vor allem was die Übertragung der Krankheit angehe.

Ein bekannter Infektionsweg ist der enge körperliche Kontakt zu einem Erkrankten. Ob die Affenpocken auch über Geschlechtsverkehr übertragen werden können, sei noch unklar, sagte Lewis. Ebenso müsse untersucht werden, ob auch eine Tröpfcheninfektion oder eine Übertragung durch symptomfreie Träger möglich sei. Grundsätzlich gebe es jedenfalls für jeden potenziell eine Ansteckungsgefahr, unabhängig von der sexuellen Orientierung, sagte Lewis.

Nach Angaben der WHO wurden bisher mehr als 250 Fälle in 23 Ländern festgestellt, in denen bisher Affenpocken nicht aufgetreten waren.

Die meisten Affenpocken-Patienten haben Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit. Mitunter kommt es zu Hautausschlägen. Todesfälle wurden bei dem jüngsten Ausbruch bisher keine gemeldet.

(jma/dpa)
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