Garantie für Patienten Ärzte sollen binnen einer Woche Termin nennen können

Berlin · Die geplante gesetzliche Termingarantie für Kassenpatienten soll organisatorisch in die Hände der Ärzte gelegt werden. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor.

Entscheidungshilfen: Selbst zahlen, oder nicht?
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Foto: dpa, Patrick Pleul

Die Bundesregierung will die Kassenärztlichen Vereinigungen verpflichten, dass sie Servicestellen einrichten. Die Servicestellen sollen Patienten mit Überweisung zum Facharzt binnen einer Woche einen Termin besorgen. "Die Wartezeit auf diesen Behandlungstermin darf im Regelfall vier Wochen nicht überschreiten", heißt es in der Antwort.

Union und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag auf die Einführung der Termingarantie geeinigt. Damit soll eine Ungleichbehandlung zwischen privat und gesetzlich Versicherten beseitigt werden.

Für die Praxis-Ärzte kann die Termingarantie zu Einnahmeverlusten führen. Wenn die Servicestelle der Ärzte nicht fristgerecht einen Termin vermitteln kann, muss sie einen Termin in einer Klinik anbieten.

Die Ursachen für die Terminprobleme sieht Linken-Gesundheitsexperte Harald Weinberg im Ungleichgewicht zwischen gesetzlicher und privater Versicherung.

"Die PKV braucht mindestens das Doppelte an Ressourcen für die ärztliche Behandlung ihrer Versicherten gegenüber der GKV", sagte Weinberg. Es sei kein Wunder, "dass die Ärzte sich über privat Versicherte so freuen, dass die gesetzlich Versicherten warten müssen".

(qua)
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