Studie aus NRW Weichmacher-Belastung bei Kleinkindern geht zurück
Eine Langzeituntersuchung von Kindergarten-Kindern in Nordrhein-Westfalen zeigt insgesamt eine sinkende Belastung mit Weichmachern. Gesundheitsschädigungen können aber immer noch nicht ausgeschlossen werden.
Für einige der umstrittenen Phtalate (Weichmacher) seien teilweise noch immer erhöhte Werte gemessen worden, bei denen gesundheitliche Wirkungen nicht ausgeschlossen werden können, teilte das NRW-Umweltministerium am Donnerstag in Düsseldorf mit. Die in vielen Alltagsprodukten aus Kunststoff enthaltenen Weichmacher wirkten sich negativ auf das Hormonsystem des Körpers aus und könnten die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
Für die „Kita-Studie NRW“ untersuchte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bisher in den vier vergangenen Kindergartenjahren den Urin von 250 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren auf verschiedene Schadstoffe. Den sichtbaren Rückgang der Belastung bei den meisten Weichmachern führt LANUV-Präsidentin Sibylle Pawlowski auf Verbote und Einschränkungen für die Verwendung der meisten Phtalate etwa in Spielzeug und Babyartikeln zurück: „Unsere Daten und Zeitreihen aus der Kita-Studie belegen, dass klare gesetzliche Regelungen wirken und Belastungen dadurch wirksam gesenkt werden können.“
Die Überschreitungen der als gesundheitlich unbedenklich angesetzten Werte bei zwei bestimmten Phtalaten betrafen den Angaben zufolge bei der letzten Erhebung acht der 250 untersuchten Kinder. Seit 2020 dürften allerdings auch diese beiden Weichmacher in Verbraucherprodukten nicht mehr eingesetzt werden, hieß es. In den nächsten Untersuchungszeiträumen für die „Kita Studie NRW“ solle nun verfolgt werden, ob dies auch zu einem Rückgang der Belastungen führen wird.