Bis hierhin und nicht weiter! Wie Sie richtig Nein sagen

Düsseldorf (RPO). Was tun, wenn der Chef mal wieder mehr verlangt, als man leisten kann und einem der Kollege auch noch Arbeit aufs Auge drückt? Einfach mal Nein sagen! Leichter gesagt als getan. Die meisten Menschen tun sich schwer damit. Die Kunst ist, freundlich, aber bestimmt Nein zu sagen.

Sieben Tipps: So sagen Sie freundlich Nein
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Sieben Tipps: So sagen Sie freundlich Nein

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Foto: gms

Eine typische Situation: Frau Meier freut sie auf den Feierabend, da steht der Chef in der Tür: "Könnten Sie mir vielleicht noch die Kalkulation für die Präsentation machen? Das ist wirklich wichtig!". Kollegin Müller macht es sich einfach: "Ich muss leider nach Hause, mein Sohn wartet. Das schaffst du schon alleine, du kannst das ja ohnehin viel besser als ich." Frau Meier nickt freundlich und ist gleichzeitig wütend: Schon wieder hat Sie nicht klar gemacht, dass Sie eigentlich schon an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit steht. Und statt Feierabend zu machen, wird Sie ein weiteres mal bis zum späten Abend arbeiten.

Warum aber haben, trotz solcher offensichtlichen Nachteile viele Menschen Probleme, anderen mit einem klaren Nein ihre Grenzen aufzuzeigen? Die Antwort liegt auf der Hand: Es hat fast immer Konsequenzen, anderen Menschen einen Wunsch oder eine Bitte abzuschlagen. Der andere könnte sauer werden. Oder verletzt sein.

An den Ja-Sager gewöhnt

Gerade im Berufsalltag kann es besonders unangenehm werden, wenn man Kollegen vor den Kopf stößt. Ganz zu schweigen vom Chef, bei dem ein Nein, so die Angst, schnell zum Karrierekiller werden kann. Da gehen nicht wenige Menschen lieber den Weg des geringsten Widerstandes und machen, was man von ihnen erwartet. Dadurch vemeiden sie Konflikte, erfahren für ihren Einsatz sogar Anerkennung und Lob und der Entlastete freut sich.

Doch das kann sich bitter rächen: Wer immer versucht, es anderen Recht zu machen, schafft es bald nicht mehr, seine eigentlichen Aufgaben gut zu bewältigen. Außerdem gewöhnen sich die anderen schnell daran, dass der Ja-Sager stets alles macht und verlassen sich darauf. Mit der Zeit wird es deshalb immer schwieriger, auch mal Nein zu sagen.

Der Ton macht die Musik

Doch niemand schafft es, immer alles zufriedenstellend erledigen und genau das ist das Problem. Menschen haben, so eine aktuellen Studie der RespectResearchGroup an der Universität Hamburg, bestimmte Vorstellungen davon, wie kompetente und respektable Personen sein sollen: Nämlich unter anderem vertrauenswürdig, verlässlich und fair. Wer zusagt, eine Aufgabe zu übernehmen und es dann aus Zeitnot doch nicht schafft, enttäuscht Chefs und Kollegen oft mehr als wenn er gleich abgelehnt hätte.

Daher ist es fast immer besser, von Vornerein klar Nein zu sagen. Allerdings: Der Ton macht die Musik. Andere Menschen wollen immer auch das Gefühl haben, dass man sich um sie bemüht. Und gerade wer seinem Chef eine Bitte abschlägt, sollte freundlich bleiben und das "Nein" gut begründen.

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