Berufsbegleitend studieren Wirtschaftswissen ausbauen

<irspacing style="letter-spacing: -0.025em;">MÖNCHENGLADBACH.&nbsp;&nbsp;</irspacing> · Ein berufsbegleitendes Studium zum Master of Business Administration, kurz MBA, kann sich lohnen. Mit dem Abschluss sind ordentliche Gehaltssprünge drin, ohne den Job aufgeben zu müssen.

 Von Führungskräften wird zunehmend auch ökonomisches Wissen erwartet. Ein MBA-Studium bildet hierfür weiter und eröffnet zudem neue Karriereaussichten.

Von Führungskräften wird zunehmend auch ökonomisches Wissen erwartet. Ein MBA-Studium bildet hierfür weiter und eröffnet zudem neue Karriereaussichten.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Chainarong Prasertthai

Um in der heutigen Arbeitswelt bestehen zu können, kommt es neben Motivation, Engagement und Agilität auch darauf an, in seiner Entwicklung und auf seinem Wissensstand nicht stehen zu bleiben. Einmal erworbene kaufmännische, gewerblich-technische oder auch akademische Kenntnisse reichen in der Regel nicht aus, um sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte gegen den starken Wettbewerb am Arbeitsmarkt durchzusetzen.

Daher hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr herausgestellt, dass ein berufsbegleitendes Studium als zusätzliche akademische Weiterbildung eine sehr interessante Möglichkeit darstellt, sich beruflich weiterzuentwickeln und sich neue Chancen im eigenen Unternehmen oder am Arbeitsmarkt generell zu eröffnen. Im Fokus steht dabei der Master of Business Administration, kurz MBA.

Der Hintergrund: Von Fach- und Führungskräften werden regelmäßig ökonomische Kompetenzen verlangt. Sie müssen Budgets kontrollieren und steuern, ihren Beitrag zur Unternehmensplanung leisten und in der Lage sein, nach wirtschaftswissenschaftlichen Mechanismen Teams und Abteilungen zu führen. Und natürlich müssen sie auch verstehen, wie die Wirtschaft im Allgemeinen und in ihren spezifischen Teilen funktioniert, um zielgerichtet und zukunftsorientiert vorzugehen, heißt es aus Expertenkreisen. Und: „Vor allem richtet sich der MBA an Nicht-Wirtschaftswissenschaftler, die sich für einen Managementjob fit machen und sich wirtschaftswissenschaftlich weiterbilden wollen“, sagt Weiterbildungsexperte Detlev Kran, Autor des Buchs „MBA-Guide“.

Dementsprechend wächst die Bedeutung des Abschlusses. Dem MBA-Handbuch des Staufenbiel-Instituts von 2019 zufolge gibt es derzeit mehr als 200 MBA-Programme in Deutschland. Diese dauern unterschiedlich lang: Für das berufsbegleitende MBA-Studium sollten üblicherweise etwa zwei bis drei Jahre eingeplant werden. Alternativ lässt sich der MBA auch in Vollzeit studieren, dann dauert es etwa ein bis zwei Jahre bis zum Abschluss, aber der Job muss ziemlich sicher aufgegeben werden. Das anschließende Gehalt kann sich laut dem Informationsportal MBA-Studium.de sehen lassen. Ein guter deutscher MBA ermögliche laut Umfragen etwa 60.000 Euro Jahresgehalt, in einigen Bereichen könnten Absolventen sogar auf über 100.000 Euro Verdienst kommen.

Die Studiendauer kann auch kürzer ausfallen. Die Allensbach Hochschule in Konstanz beispielsweise bietet ab 2021 den MBA „General Management“ als berufsbegleitendes Fernstudium mit einer Regelstudienzeit von zwölf, 18 oder 24 Monaten an (ohne Präsenzpflicht). Wer beispielsweise einen Diplom-Studiengang von acht Semestern abgeschlossen hat (240 Punkte nach dem europäisch einheitlichen, vergleichbaren ECTS-Standard), kann den MBA „General Management“ in zwei Semestern absolvieren. Bei den längeren Varianten reduziert sich der Umfang der nachweispflichtigen Leistungspunkte der ersten akademischen Ausbildung. Der Studiengang ist von der Akkreditierungsagentur ZEvA akkreditiert und von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) genehmigt und berechtigt zur Promotion.

Ein neuer Studiengang ist auch an der Hochschule Niederrhein zum Wintersemester 2020/21 gestartet. Das eigenständige Studienmodul „Geschäftsmodelle und Entrepreneurship“ im berufsbegleitenden MBA-Studiengang „Leadership & Management“ soll unternehmerisches Denken fördern und Wissen so vermitteln, dass es in Start-ups ebenso anwendbar ist wie in etablierten Unternehmen. Die Studierenden lernen laut der Hochschule, strategische Optionen in dynamischen Umfeldern zu identifizieren und aus Geschäftsideen überzeugende Businesspläne zu entwickeln.

Dass ein MBA Geld kostet, steht außer Frage. Die Höhe variiert je nach Modell und Anbieter. Aber der Staat hilft bei der Finanzierung, zumal bei einem berufsbegleitenden Studium das Einkommen weiterhin zur Verfügung steht: „Die Kosten für ein berufsbegleitendes Masterstudium können als Werbungskosten gegenüber dem Finanzamt abgerechnet werden. Der Vorteil: Die Ausgaben sind unbegrenzt absetzbar. Sollte durch die entstandenen Kosten ein Verlustvortrag entstehen, so kann dieser in die Folgejahre übernommen und mit den zu erwarteten höheren Einkünften verrechnet werden. Dies führt im Ergebnis zu einer höheren Steuerersparnis“, sagt der Mönchengladbacher Steuerberater Sebastian Loosen von der WWS-Gruppe.

Voll abzugsfähig sind in der Regel sämtliche Ausbildungsgebühren, Nachhilfestunden, Lernmittel wie Fachbücher, Laptop oder Tablet oder Bücherregal und gegebenenfalls Fahrtkosten zur Bildungseinrichtung.

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