Düsseldorf Was eine gute Bewerbung ausmacht

Düsseldorf · Ein gelungenes Anschreiben, der richtige Lebenslauf, kreative Elemente – wer sich um eine Stelle bewirbt, muss vieles berücksichtigen. Ausbildungsberaterin Maike Münster gibt Tipps, wie man eine perfekte Bewerbung verfasst.

Bald machen Tausende von Schülern ihren Schulabschluss. Nach den Feiern wird es für sie ernst: Wer eine Berufsausbildung machen möchte, der sollte schon jetzt Bewerbungen schreiben und verschicken. Doch nicht nur der Schulabschluss ist schwer, auch die ideale Bewerbung will gelernt sein: Maike Münster, Ausbildungsberaterin der Handwerkskammer Düsseldorf, weiß das genau.Zunächst müssen sich die Bewerber klar machen, womit sie aus der Masse herausstechen können. "Eins sollte ganz klar im Vordergrund stehen – und das ist Individualität", rät die Expertin.

Das Anschreiben Diesen Tipp sollten Bewerber schon beim Anschreiben beachten, sagt sie. Häufig zu lesende Floskeln wie etwa "mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen" sollten weggelassen werden. Aber ein paar Formalien müssen schon sein. Diese wichtigen Teile sind: Absender, Datum, Empfänger, Anrede, Bezug zum Unternehmen, Stärken, Qualifikationen, Abschlussformulierung und natürlich die Unterschrift. Die Sätze sollten möglichst knapp formuliert und auf das Wesentliche reduziert sein sollten. Ob man im Bewerbungsanschreiben besser einen forschen Ton anschlägt oder zurückhaltend auftritt – auch dazu weiß Maike Münster Rat: "Auf jeden Fall sollte man selbstsicher auftreten, schließlich ist das Bewerbungsschreiben die erste Chance, einen guten Eindruck zu hinterlassen." Aber auch mit anderen Details kann man Pluspunkte sammeln: "Es ist sehr wichtig, dass man schon ganz am Anfang zeigt, dass man gut über den Betrieb informiert ist." So kann der Bewerber zeigen, warum er gut in die Firma passt.

Das Deckblatt Kein Muss, aber es sorgt dafür, dass sich die Bewerbung direkt von anderen abhebt. Auf die Titelseite (in der Mappe vor dem Lebenslauf) gehören dann eine Überschrift ("Bewerbung um eine Stelle als. . ."), Name und Adresse und ein gutes Bewerbungsfoto.

Der Lebenslauf Ein Anschreiben allein macht noch keine vollständige Bewerbung aus. Auch ein Lebenslauf ist Pflicht. Expertin Münster rät, dass der Lebenslauf antichronologisch gestaltet werden sollte. Das heißt, man beginnt mit der aktuell letzten Arbeitsstelle oder dem aktuellsten Schulabschluss und bewegt sich dann zeitlich zurück.

Das Foto Das Bewerbungsfoto muss professionell gemacht worden sein – also kein Bild vom letzten Urlaub. Ein Fotograf kann den Bewerber beraten. Der Preis liegt im Schnitt bei 15 bis 20 Euro. Oft wird das Foto im Lebenslauf untergebracht, manchmal auch auf dem Deckblatt.

Hobbys "Im Lebenslauf sollten nur Hobbys aufgelistet sein, die Bezug zum Beruf haben oder eben ehrenamtliche Tätigkeiten, da diese Engagement belegen", meint Maike Münster. Wer in seiner Freizeit als Surflehrer arbeitet, kann damit in einer Bewerbung als Bademeister eher punkten als in einer Bewerbung als Versicherungskaufmann.

Kreativität Bewerbungen können auch individuell gestaltet werden – eine Bewerbung als Koch könnte zum Beispiel mit einem Servietten-Muster aufgepeppt werden. Doch wie gestaltet ein Bewerber seinen Auftritt individuell, ohne aufdringlich zu wirken? Expertin Münster rät: "Im kreativen Bereich hat man es natürlich leichter, da man beispielsweise einfach ein anderes Format als Din A4 verwenden kann oder auf andere kreative Art auf sich aufmerksam machen kann." Doch das geht nicht in jedem Fall. "In anderen Berufsbereichen ist das aber leider nicht so leicht möglich, da die Bewerbung ja immer auf den Beruf abgestimmt sein muss."

Korrekturen Bevor die individuelle, auf den Betrieb abgestimmte Bewerbung verschickt wird, sollte jemand die ganze Bewerbung gegenlesen. Denn Fehler sollten auf jeden Fall vermieden werden.

(RP)
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