Studie Überstunden erhöhen Herzinfarktrisiko

Paris (RPO). Überstunden können gefährlich sein. Wer täglich drei oder mehr Stunden länger auf der Arbeit ist, riskiert ein krankes Herz. Dies geht aus einer Studie des "European Heart Journal" hervor.

Dafür wurden mehr als 6000 britische Beamte zwischen 39 und 61 Jahren über einen Zeitraum von elf Jahren untersucht. Alle hatten zu Beginn der Studie Anfang der 90er Jahre ein gesundes Herz. Zwei Drittel der Studienteilnehmer waren Männer.

Nach elf Jahren waren 369 Beamte entweder an einer Herzkreislauferkrankung gestorben oder hatten einen Herzinfarkt erlitten. Nachdem die Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und hohe Cholesterinwerte herausgerechnet worden waren, ergab sich ein um 60 Prozent erhöhtes Erkrankungsrisiko für all diejenigen, die täglich drei bis vier Überstunden machten. Insgesamt waren die Beamten mit vielen Überstunden eher jünger, eher Männer und eher höher auf der Karriereleiter zu finden.

Der Zusammenhang zwischen den Überstunden und den Herzproblemen sei klar, berichtete Forscherin Marianna Virtanen. Die genauen Ursachen blieben aber wegen der Komplexität von Herzerkrankungen unerforscht. So könnten die Überstunden den Stoffwechsel beeinflussen oder eine Depression verbergen. Es gebe auch das Phänomen der "Krankheitsanwesenheit" bei Menschen, die trotz einer Krankheit arbeiten, ihre Symptome ignorieren und nicht zum Arzt gehen.

Andererseits neigten Menschen mit Freude am Beruf und größerer Entscheidungsfreiheit dazu, aus Spaß länger zu arbeiten. Diese Menschen hätten möglicherweise weniger Herzkrankheiten. "Wir brauchen mehr Forschung, bevor wir ganz sicher sein können, dass Überstunden Herzkrankheiten verursachen", sagte Virtanen vom University College in London.

(AFP/seeg)
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