Bertelsmann Studie fordert Ausbildungsplätze für alle

Berlin · Die Bertelsmann-Stiftung empfiehlt dem Staat, Jugendlichen nach Schulabschluss einen Ausbildungsplatz zu garantieren, da dies langfristig günstiger wäre, als Übergangsmaßnahmen zu finanzieren, sagt der Bildungsforscher Klaus Klemm.

Das wollen künftige Auszubildende lernen
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Foto: ddp

Allein im vergangenem Jahr haben demnach knapp 300.000 Jugendliche nach ihrem Schulabgang an einer Übergangsmaßnahme teilgenommen. Experten bezweifeln seit längerem den Nutzen vieler Maßnahmen und sprechen von "teuren Warteschleifen".

Staat und Bundesagentur für Arbeit wenden dafür jährlich rund 4,3 Milliarden Euro auf. Dennoch bleiben nach Klemms Aussage jedes Jahr 150 000 Jugendliche dauerhaft ohne Berufsabschluss und haben als Ungelernte kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Wenn der Staat aber allen Jugendlichen, die nach dem Schulabgang keine betriebliche Lehrstelle gefunden haben, unmittelbar danach eine betriebsnahe Ausbildung bei Trägern oder in Berufsschulen garantiere, fielen dabei zusätzlich Mehrkosten in Höhe von 11.000 Euro pro Person an, heißt es in der Studie.

Dem gegenüber stünden aber 22.000 Euro, die der Staat später wieder gewinne - durch höhere Einnahmen bei Lohnsteuern und Sozialbeiträgen sowie durch geringere Aufwendungen für Arbeitslosengeld und Sozialhilfe. Zugleich stünden der Wirtschaft pro Jahr bis zu 150.000 Fachkräfte zusätzlich zur Verfügung.

(dpa)
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