Beispiel für ein Assessment-Center So testet die Telekom ihre Führungskräfte

Gerade Großkonzerne schleusen Ihre Stellenbewerber gerne durch Assessment-Center. Übrig bleiben die, die aus Sicht des Unternehmens das größte Potenzial mitbringen. Um sich besser vorbereiten können, ist es hilfreich, das Prozedere zu kennen, das einen erwartet. So macht's die Deutsche Telekom:

Gerade Großkonzerne schleusen Ihre Stellenbewerber gerne durch Assessment-Center. Übrig bleiben die, die aus Sicht des Unternehmens das größte Potenzial mitbringen. Um sich besser vorbereiten können, ist es hilfreich, das Prozedere zu kennen, das einen erwartet. So macht's die Deutsche Telekom:

Mitarbeiterpotenzialanalyse der Deutschen Telekom AG

* Zweck: Personalauswahl

* Typ: Einzelassessment

* Position: Abteilungsleiter

* Durchführung: externe Unternehmensberatung

* Dauer: halbtägig (8-13 Uhr)

* ein Teilnehmer, drei Beobachter aus den Fachabteilungen, zwei Moderatoren respektive Psychologen

Ablauf

Begrüßung: Zur Einführung erläutert der Moderator den Sinn des Einzelassessments anhand der Frage: "Welche Eigenschaften werden von dem zukünftigen Abteilungsleiter erwartet?" Er beantwortet die von ihm aufgeworfene Frage mit allgemeinen Vorgaben wie Motivationsfähigkeit, Arbeiten mit Zielen (Management by Objectives), Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung, offene Kommunikation. Anschließend wird der Tagesablauf, das heißt die Reihenfolge der Übungen, erläutert.

Postkorb: 30 Minuten Vorbereitungszeit, 25 Vorgänge sind zu bearbeiten, die Termine überschneiden sich teilweise. 20 Minuten, um die Lösung des Postkorbs anhand des ausgearbeiteten Terminplans zu erläutern.

Vorbereitung Vortrag: 20 Minuten Vorbereitungszeit. Thema: "Wie stelle ich mir das Führen einer Abteilung vor?"

Vorbereitung Mitarbeitergespräch: 25 Minuten Vorbereitungszeit. Thema: Der zu kritisierende Mitarbeiter informiert seinen Vorgesetzten nicht ausreichend. Der Vorgesetzte wird formal und inhaltlich sehr oft übergangen. Der Mitarbeiter soll darlegen, warum er sich so verhält. Für die Zukunft soll ein anderes, auf den Vorgesetzten ausgerichtetes Verhalten vereinbart werden.

Pause

Selbstpräsentation: Fünf Minuten, um den bisherigen beruflichen Werdegang darzustellen.

Interview: 40 Minuten. Fragen zur sozialen und methodischen Kompetenz und fachliche Fragen: "Warum haben Sie sich für diese Position beworben?", "Was unterscheidet Sie von anderen Mitbewerbern?", "Was bedeutet Erfolg für Sie?", "Wo liegen Ihre Stärken und wo Ihre Schwächen?"

Durchführung Mitarbeitergespräch: 20 Minuten. Der Mitarbeiter verhält sich zunächst sehr schweigsam, trotzig und uneinsichtig.

Durchführung Vortrag: 20 Minuten Präsentation des oben genannten Themas. Fragen während des Vortrags, kurze Diskussion im Anschluss.

Abschlussfrage: "Wie kommen Sie nach Hause?"

Buchtipp: Christian Püttjer & Uwe Schnierda: "Assessment-Center Training für Führungskräfte", Frankfurt a.M. 2001, erschienen im Campus Verlag

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