Psychologin warnt Schlechtes Arbeitsklima gefährdet Patienten

London (RPO). "Könnten Sie mir mal bitte das Skalpell reichen?" So höflich geht es nicht immer in OP-Sälen zu. Doch ein ruppiger Umgangston sorgt nicht nur für schlechte Stimmung, er kann auch zum Risikofaktor für den Patienten werden, warnt die Psychologin Rhona Flin von der schottischen Universität Aberdeen im "British Medical Journal".

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Foto: gms

Streitereien unter dem Personal können die Konzentration der Beteiligten wie auch der anderen Mitarbeiter beeinträchtigen, so Flin. Das Problem ist offenbar weit verbreitet: In einer britischen Umfrage gaben zwei Drittel aller befragten OP-Mitarbeiter an, sie seien innerhalb der vorherigen sechs Monate von Krankenschwestern aggressiv angegangen worden.

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer fühlten sich von Chirurgen schlecht behandelt. Ebenfalls zwei von drei Befragten berichteten über Diskussionen zwischen Krankenschwestern und Ärzten.

"In einer chirurgischen Umgebung benötigen alle Mitarbeiter hohe Konzentration, um ihre Aufgaben zu erfüllen", betont Flin. "Wenn Grobheiten in Operationssälen auftreten und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter einschränken, könnte das die Risiken für die Patienten erhöhen. Wer sich um die Patientensicherheit sorgt, sollte wissen, dass Höflichkeit zwischen den Angestellten mehr Vorteile bringt als nur eine harmonische Arbeitsatmosphäre."

(Quelle: "British Medical Journal", Vol. 340, S. c2480)

(apd/mais)
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