Lohnentwicklung in Europa Reallöhne: Deutschland auf Abstiegsplatz

Düsseldorf (RPO). In den vergangenen Tagen führte Deutschland eine hitzige Debatte über die Nettolöhne. Das Gefühl vieler Arbeitnehmer, im letzten Jahr weniger Geld im Portemonnaie zu haben, untermauern jetzt neue Zahlen. Bei den Reallöhnen schnitt Deutschland im vergangenen Jahr schlecht ab.

Vergleich der Reallöhne in Europa
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Foto: gms

Um 0,7 Prozent gingen die Reallöhne in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr zurück. Das ist das Ergebnis des neuen Tarifberichtes der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stifung. Damit befindet sich Deutschland im EU-Vergleich der Reallöhne auf einem Abstiegsplatz. Auch in Luxemburg, den Niederlanden und Portugal sanken die Reallöhne um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Malta sogar um 1,4 Prozent.

Der Reallohn errechnet sich aus dem Arbeitseinkommen einschließlich der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung pro Kopf. Beim Reallohn wird im Gegensatz zum Nominallohn die Preisentwicklung berücksichtigt.

Im EU-Durchschnitt stiegen die Reallöhne im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent. Über die höchsten Lohnsteigerungen konnten sich die Arbeitnehmer in Lettland (15,2 Prozent) und Rumänien (11,2 Prozent) freuen.

Innerhalb der alten EU-Staaten verzeichneten Griechenland (2,6 Prozent), Irland (2,2 Prozent) und Finnland (2,1 Prozent) die höchsten Lohnzuwächse.

Für 2007 erwartet die Europäische Kommission einen deutlich stärkeren Anstieg der Reallöhne von durchschnittlich einem Prozent. Für Deutschland gilt das nicht. Gemeinsam mit Ungarn werden wir wohl das einzige Land sein, in dem die Reallöhne auch in diesem Jahr noch einmal leicht zurückgehen werden.

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