Krisen vorbeugen Psychische Erkrankungen häufig Ursache für Arbeitsausfälle
Berlin (rpo). Psychische Erkrankungen sorgen in deutschen Büros immer häufiger für Fehlzeiten. Jeder zwölfte Krankheitstag geht mittlerweile auf eine psychiatrische Diagnose zurück. Kollgen und Vorgesetzte sind im Umgang mit solchen Krankheiten meist ratlos.
Dabei könne rechtzeitiges Eingreifen helfen, größeren Krisen vorzubeugen. Auf diese Weise könnten Fehlzeiten verringert werden, und das Know-how der betroffenen Mitarbeiter bleibe im Betrieb, so der Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) in Berlin. Jeder zwölfte Arbeitsausfalltag in Deutschland ist dem jüngsten "BKK Gesundheitsreport" zufolge mittlerweile mit einer psychiatrischen Diagnose verbunden.
Die stetige Zunahme der Erkrankungen und der damit verbundenen Fehltage stelle nicht nur die betroffenen Beschäftigten, sondern auch ihre Kollegen und die Unternehmen vor neue Herausforderungen. Eine Antwort auf die Probleme ist betriebliche Prävention: Damit lassen sich nach Einschätzung des BKK-Bundesverbandes sowohl die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter fördern, als auch die Ausfallzeiten senken. Entsprechende Ratschläge für solche Projekte gibt die Praxishilfe "Psychisch krank im Job. Was tun?".
Sie ist vom BKK-Bundesverband gemeinsam mit der Familien-Selbsthilfe Psychiatrie (BApK e.V.) entwickelt worden. Betroffene Mitarbeiter, aber auch Personalverantwortliche erfahren darin Wissenswertes zu psychischen Erkrankungen und zum Umgang damit.
Die Selbsthilfe-Vereinigung hat unter anderem ein "H-I-L-F-E-Konzept" entwickelt, das ebenfalls erläutert wird. Ein informiertes und zugewandtes berufliches Umfeld kann nach Einschätzung der Experten für die Gesundung hilfreich sein, Stigmatisierung und Unkenntnis wirkten sich dagegen oft verhängnisvoll aus. Wichtig sei es aber auch, in den Betrieben offener mit psychischen Problemen und Störungen umzugehen. Denn nur Mitarbeitern, die sich trauen, frühzeitig psychische Krisen anzusprechen, könne auch rechtzeitig geholfen werden.
