Profis der Finanzen

Kein Beruf hat unter der jüngsten Finanzkrise so sehr an Ansehen verloren wie der des Bankkaufmanns. Dabei werden die Finanz-Profis überall dort gebraucht, wo es rund ums Geld geht – und nicht nur bei komplizierten Derivate-Geschäften, die die Krise befeuerten.

Bankkaufleute eröffnen Bankkonten, informieren über Kontoführung und Online-Banking und vergeben Kredite an Privat- und Geschäftskunden. Zudem beraten sie Verbraucher, wie sie ihr Erspartes am besten anlegen können und begleiten Unternehmen bei großen Investitionen. Sie arbeiten in allen Geschäftsbereichen von Banken und Sparkassen und haben dort mit ausländischen Kursen und Währungen ebenso zu tun wie mit Aktien und Edelmetallen. Dabei steht der Kunde immer im Mittelpunkt. Laut einer Umfrage der Deutschen Bank unter ihren Auszubildenden ist "Kundenkontakt" (72 Prozent) auch der am häufigsten genannte Grund, warum sich die Jugendlichen für eine Ausbildung zum Bankkaufmann entschieden haben, gefolgt von den Antworten "interessantes Umfeld" (61 Prozent) und "hervorragende Zukunftschancen" (57 Prozent).

Auch das Lesen von Bilanzen gehört zum Alltag des Bankkaufmanns. Das Zahlenwerk ist für ihn unerlässlich, denn es gibt einen tiefen Einblick in die Finanzlage des Unternehmens: Wie viel Eigenkapital hat die Firma? Und wie viele Schulden? Ist sie gut genug ausgestattet, um auch schlechtere Jahre verkraften zu können? Aus welchen Geschäften bezieht das Unternehmen vorwiegend seine Erlöse? All diese Informationen benötigen Bankkaufleute, um einschätzen zu können, ob sie einem Betrieb einen Kredit gewähren. Auch für Journalisten sind Bilanzen wichtig, denn nur mit den entsprechenden Zahlen können sie das Handeln eines Unternehmens richtig einordnen. Die Deutsche Bank gab den Volontären der Rheinischen Post deshalb jüngst eine Einführung in den Umgang mit Bilanzen.

Die Deutsche Bank hat im vergangenen Jahr 600 junge Menschen zu Bankkaufleuten ausgebildet, darunter 89 in NRW. Bewerber sollten vor allem eine ausgeprägte Kundenorientierung, hohe Lernbereitschaft und soziale Kompetenz mitbringen, so eine Sprecherin.

(RP)
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