Rangliste NRW für Alleinerziehende unattraktiv

Düsseldorf · Immer mehr Kinder wachsen bei nur einem Elternteil auf. Den Nachwuchs aufzuziehen und gleichzeitig das Geld dafür zu verdienen, kommt einer Herkulesaufgabe gleich. Manche Regionen sind dafür allerdings besser geeignet als andere.

Die besten Metropolen für Alleinerziehende
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Foto: Torsten Silz

Nordrhein-westfälische Städte bieten im bundesweiten Vergleich ein unterdurchschnittliches Umfeld für alleinerziehende Eltern. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Rangliste. Die letzten acht Plätze belegen darin allesamt Städte in NRW.

An der Spitze stehen hinter Mannheim mit Magdeburg, Halle (Saale), Rostock und Leipzig vier ostdeutsche Städte. Als beste rheinische Stadt rangiert Düsseldorf auf Platz 18 der 38 Großstädte mit über 200.000 Einwohnern, einen Platz vor Köln. Auch Niedersachsen und Schleswig-Holstein erreichten ein verbesserungswürdiges Ergebnis.

Fünf Faktoren führten zum Ergebnis

Doch wie beurteilt man, wo alleinerziehende Eltern es leichter haben? Laut den Urhebern der Rangliste vom Jobportal Talentfrogs lässt sich das auf fünf Faktoren herunterbrechen: Die Jobchancen vor Ort, Kinderbetreuungsmöglichkeiten (beides dreifach gewichtet), die Kriminalitätsrate und Ärztedichte (beide zweifach gewichtet) und den Mitspiegel (einfach gewichtet).

Aus diesen unterschiedlichen Kategorien wurde versucht, ein gemeingültiges Fazit abzuleiten. Während die Kriminalitäts- und Ärzterate überall nahe beisammen liegen, werden gerade bei den Betreuungsplätzen für Unter-Dreijährige Unterschiede deutlich. Diese sind natürlich auch für Familien interessant, in denen beide Elternteile sich um die Kinder kümmern. Für Alleinerziehenden sind sie allerdings von noch größerer Bedeutung.

Metropolen im Mittelfeld

Deutschlands größte Städte wie Berlin (14.), Hamburg (16.) und München (9.) stehen in der Liste im oberen Mittelfeld. So profitiert München von der niedrigsten Kriminalitätsrate, wird aber durch die hohen Mieten gebremst. Hamburg leidet den Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zufolge an einem Mangel an Kinderärzten.

Obwohl die Jobalternativen eine untergeordnete Rolle spielen, solange der Elternteil eine Stelle hat, betont Peer Bieber, Geschäftsführer von Talentfrogs, die Relevanz der wirtschaftlichen Situation: „Bei Arbeitsplatzverlust oder der Suche nach einer Teilzeitstelle ist davon auszugehen, dass mehr Jobangebote zu besseren Chancen führen.“ Damit könnten die Kinderbetreuung und höhere Mieten finanziert werden.

(chk)
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