Experte: Früh Hilfe suchen Mobbing beginnt oft schleichend

München/Bonn (RPO). Erst fängt es ganz langsam an. Betroffene werden wie wie Luft behandelt oder es werden ihnen Informationen vorenthalten, erklärt der Psychiater Peter Teuschel aus München. Wichtig sei es bei Mobbing-Fällen, sich frühzeitig Hilfe zu holen.

Ein Anzeichen von Mobbing sei auch, wenn andere Gerüchte über einen Kollegen verbreiteten und sich ständig über ihn lustig machen. Im nächsten Stadium werde das Opfer mit unberechtigter Kritik und sinnlosen Anordnungen überschüttet. Der Gipfel sei erreicht, wenn Mobber handgreiflich werden.

Darunter leidet nicht nur die Karriere der Opfer. Vielen machen die Drangsalierungen im Job auch gesundheitlich zu schaffen, wie Teuschel in der Zeitschrift "Forschung & Lehre" erläutert (Ausgabe 6/2010). Typische Folgen sind Magenschmerzen und Rückenbeschwerden. Hinzu kommen oft Schlafstörungen und Panikattacken. Nicht wenige Opfer hegen Selbstmordgedanken.

Viele scheuen sich aus Scham aber davor, ärztliche Hilfe zu holen, hat Teuschel beobachtet. Auch seien Opfer wegen der Schikane im Beruf oft zutiefst verunsichert. Viele dächten dann: "Liegt es vielleicht doch an mir?" Das sei aber der falsche Ansatz. So dürften Opfer nicht in Selbstzweifel verfallen. Wichtig sei vielmehr, sich frühzeitig Beistand zu holen, um das Problem zu lösen.

(tmn/mais)
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