Ratgeber Kummer im Büro

Düsseldorf · Eine Trennung schmerzt. Bei vielen Menschen ruft der Schlussstrich mit dem Lebenspartner sogar eine existenzielle Krise hervor, sagt die Diplom-Psychologin Birsen Köse aus Berlin. Doch im Berufsalltag kann darauf selten Rücksicht genommen werden. Denn hier zählt vor allem die Leistung.

Die sieben Erfolgsregeln für den Job
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Foto: ddp

Wer Liebeskummer hat, sollte versuchen, seine privaten Probleme zu Hause zu lassen und den Job als Ablenkung zu begreifen. Vielleicht ist das Büro sogar eine Möglichkeit, das angeknackste Selbstbewusstsein wieder aufzupolieren. So weh eine Trennung auch tut: In der Regel ist sie kein Grund, nicht bei der Arbeit zu erscheinen. Sonderregeln gelten nur, wenn der Partner stirbt. Dann gebe es die Möglichkeit, sich mehrere Tage vom Arbeitgeber freistellen zu lassen, so Köse.

Viele Arbeitnehmer seien bei Liebeskummer aber auch regelrecht froh, dass sie im Job Routine finden, während es im Privatleben kriselt, sagt Köse. Auch die Psychotherapeutin Anna Schoch aus München ist überzeugt: "In dieser Situation gibt es gar nichts Besseres als einen Job, der einen fordert. Arbeit ist das beste Heilmittel." Sie rät dazu, die Trennung nicht nur negativ zu sehen, sondern auch als Gelegenheit zu begreifen, um die Karriere anzukurbeln.

Eine beendete Partnerschaft schaffe Raum, sich dem Beruf in ganz anderer Intensität zu widmen, neue Projekte anzustoßen oder Überstunden zu machen. Einerseits sei nun schlicht mehr Zeit für den Beruf vorhanden. Andererseits strebe man vermehrt nach Erfolgserlebnissen und müsse weniger Rücksicht auf das Privatleben nehmen.

Köse rät jedoch dazu, sich bei den Erfolgserlebnissen realistische Ziele zu setzen. Schon kleine Dinge — wie eine Besprechung vorzubereiten oder eine Präsentation zu halten — können helfen, das oft angeknackste Selbstbewusstsein aufzupäppeln.

(RP/chk)
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