Mitarbeiterbefragungen Insiderwissen wird selten genutzt

Düsseldorf · Wenn es im Unternehmen kriselt, braucht es gezielte Maßnahmen, um wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden. Die Mitarbeiter bleiben dabei häufig außen vor, dabei kann ihre interne Sachkenntnis direkte Verbesserungen einleiten.

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Foto: dpa, Robert Schlesinger

Was tun, wenn es im Betrieb einfach nicht rund läuft? Die Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsalltag und ihren Verbesserungsvorschlägen zu befragen liegt nahe, schließlich verfügen sie über direkt relevantes Wissen und Erfahrungen. Dennoch wird diese Strategie noch viel zu selten genutzt, berichtet die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Anfällig seien unter anderem Altenpflegeeinrichtungen. Wenn es dort wiederholt zu unerwartetem Personalausfall kommt, entstehe schnell eine Dauerkrise. Durch den hohen Krankenstand wird die Situation angespannt, was wiederum zu einem gereizten Umgangston führen kann. Darunter leiden dann alle: Es geht zu Lasten der Bewohner, deren Angehörige beschweren sich und der Ruf des Heims leidet. Wo kann man da noch ansetzen?

Befragungen können viele Vorschläge zusammentragen

Dabei gilt: Mehr Köpfe wissen mehr. Die Sicht der Angestellten sollte daher keinesfalls vernachlässigt werden. Sie erleben die Probleme Tag für Tag und machen sich ihre eigenen Gedanken dazu. Sie haben dadurch einen viel direkteren Zugang als externe Berater. So kann systematisch das ganze Unternehmen in die Optimierung einbezogen werden.

"Mitarbeiter sind Experten in eigener Sache, doch viele Betriebe nutzen das zu wenig", berichtet Lars Welk von der BGW. "Neben ihrem fachlichen Wissen haben die Beschäftigten eine gute Kenntnis der Arbeitsbedingungen, der Belastungen und Gefährdungen, aber auch der versteckten Potenziale." Diese Chancen zur Verbesserung der Routine könnten verstärkt in Anspruch genommen werden.

Aus den Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung können konkrete Erkenntnisse folgen. So könnten beispielsweise neue Dienstpläne oder speziell angepasste Arbeitsabläufe die Stressbelastung senken und das Arbeitsklima verbessern. Mit gezielten Projekten lassen sich die Probleme Schritt für Schritt angehen.

Die Partizipation kann die Arbeitsqualität steigern

Nach Angaben der BGW haben Mitarbeiterbefragungen zudem einen positiven Effekt auf die Motivation und Gesundheit der Beschäftigten. Sie erfahren, dass ihr Wort etwas zählt und merken, dass ihre Beteiligung im besten Falle spürbare Veränderungen bewirkt. Die Belegschaft trägt die Reformen mit. Letztendlich kann das sogar zum Wettbewerbsvorteil für das Unternehmen werden.

Zur Unterstützung dieser Maßnahmen bieten Genossenschaften ihren Mitgliedsbetrieben entsprechende Materialien an. So können etwa Fragebögen oder moderierte Gruppendiskussionen angefragt werden.

(anch)
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