Arbeitsmarkt-Statistik In Deutschland wird so viel gearbeitet wie lange nicht

Nürnberg · Beschäftigte in Deutschland haben 2013 so viel gearbeitet wie schon lange nicht mehr. Insgesamt verbrachten sie in der Summe 58,072 Milliarden Stunden in Büros, an Werkbänken, auf Baustellen oder an Fließbänden, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Mittwoch in Nürnberg berichtete. Das sei 0,2 Prozent mehr Arbeitszeit gewesen als 2012. Mehr gearbeitet worden sei in Deutschland zuletzt im Jahr 1994.

 Ein Feinmechaniker bei der Arbeit.

Ein Feinmechaniker bei der Arbeit.

Foto: dpa, Felix Kästle

Grund des zum vierten Mal in Folge gestiegenen Arbeitsvolumens sei die Rekordbeschäftigung: Mit 41,841 Millionen Stellen habe es 2013 soviel Arbeitsplätze wie noch nie gegeben. "In Erwartung einer wieder anziehenden Konjunktur haben Betriebe im letzten Jahr trotz nur mäßig gefüllter Auftragsbücher die Beschäftigung weiter erhöht", erläuterte IAB-Arbeitsmarktforscher Enzo Weber die erneute gestiegene Zahl der Arbeitsstunden.

Da sich dadurch das Arbeitsvolumen auf mehr Köpfe verteilt habe, sei die durchschnittliche Jahresarbeitszeit allerdings um 0,4 Prozent auf 1388 Stunden pro Kopf gesunken. Vollzeitbeschäftigte arbeiteten im Schnitt pro Jahr 1640 Stunden, Teilzeitbeschäftigte im Schnitt 637 Stunden.

Etwas über dem Vorjahresniveau lagen Urlaube und Freistellungen.
Die Arbeitsmarktforscher führen dies unter anderem auf die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Sommer zurück. Dadurch hätten viele Menschen vorübergehend nicht zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können. Die Zahl der bezahlten Überstunden sank 2013 um 1 Stunde auf 47 Stunden pro Beschäftigtem. Wegen der Grippewelle im Februar und März seien die Beschäftigten auch etwas länger krank gewesen als 2012.

(dpa)
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