Nebenverdienst Internetvideo So lässt sich mit YouTube Geld verdienen

Düsseldorf · Alle Welt nutzt YouTube: Die kuriosen, lustigen und oft auch erschreckenden Videos sind aus dem Netz nicht mehr wegzudenken. Und seit vergangenem Jahr lässt sich mit den eigenen Filmen sogar ganz leicht Geld verdienen. Denn YouTube beteiligt seine Filmemacher inzwischen an den Werbeeinnahmen.

YouTube ist die erfolgreichste Videoplatform der Welt. Sie wurde im Jahr 2005 gegründet und schon ein Jahr später für umgerechnet 1,31 Milliarden Euro von Google aufgekauft.

Täglich werden circa vier Milliarden Videos angesehen und pro Minute 72 Stunden Videomaterial hochgeladen. Angesichts dieser Zahlen wimmelt es auf der Platform an Werbung. Denn die Milliarden Besucher sind natürliche potenzielle Kunden.

Ein Zahnarztbesuch wird zum Kassenschlager

Werbung wird oft als lästig empfunden. Auf YouTube kann sie jedoch auch nützlich sein - und zwar wenn selbst Geld damit verdient werden kann. Einige Glückspilze haben so unverhofft ein Vermögen angehäuft. Beispielsweise die Eltern des kleinen David, die ihren Sohn filmten, nachdem er beim Zahnarzt gewesen war.

Der Siebenjährige plappert auf dem Video, noch immer von der Narkose benebelt vor sich hin. Das Video erschien Anfang 2009 auf YouTube und wurde innerhalb kürzester Zeit rund 60 Millionen Mal angesehen. Aufgrund dieser enormen Klickzahlen bot YouTube der Familie an, Werbeplätze neben dem Video zu verkaufen, was über 100.000 Dollar einbrachte.

Damals war die Mitbeteiligung an Werbeeinnahmen nur wenigen Auserwählten - wie Davids Eltern - vorbehalten, deren Videos extrem oft aufgerufen wurden. Seit 2012 hat YouTube sein sogenanntes Partnerprogramm für alle Nutzer geöffnet.

Nun kann jeder mit YouTube-Videos sein Taschengeld aufstocken oder sogar seinen Lebensunterhalt bestreiten. Nötig ist nur ein YouTube- und ein AdSense-Konto und die richtige Idee. Zu den Top-Themen gehören Musik, Games, Comedy und süße Tiervideos.

Einfach ein Video hochzuladen reicht allerdings nicht. Um damit Geld zu verdienen, müssen einige Voreinstellungen des Kontos geändert werden. Jedes Video muss "monetarisiert" werden. Das bedeutet, dass der Nutzer YouTube erlaubt Werbeanzeigen vor oder neben seinem Video zu schalten.

Auf den Inhalt der Anzeigen haben die Filmemacher jedoch keinen Einfluss. Damit am Ende tatsächlich Geld ausgezahlt wird müssen Benutzer außerdem ihr YouTube-Konto mit einem AdSense-Konto verknüpfen. Das ist wiederum mit dem eigenen Bankkonto verbunden.

Inhalte werden kontrolliert

Für den Inhalt der monetarisierten Videos hat YouTube scharfe Richtlininen aufgestellt. Urheberrechtsverletzungen müssen natürlich ausgeschlossen werden, also braucht der Macher die kompletten Rechte für sein Video.

Im Klartext heißt das: Wer einen Popsong nachsingt und sich dazu auf der Gitarre begleitet, braucht die Genehmigung des Künstlers. Auch Hintergrundmusik wird problematisch, wenn es sich um Lieder handelt, für die GEMA-Gebühren anfallen. Ganz schnell passiert es, dass die GEMA das gerade erst online gestellte Video sperrt, auch wenn lediglich das Radio im Nebenraum läuft . Sogenannte "gemafreie Musik" ist erlaubt. Videos, die Pornografie zeigen oder Gewalt und Drogen verherrlichen, sind grundsätzlich verboten.

Auch die Manipulation der Klickzahlen ist nicht erlaubt. Das Video beispielsweise auf Facebook zu teilen ist im Sinne der Vermarktung natürlich in Ordnung. Seinen Film andauernd selber anzuklicken, allerdings nicht.

Auch wenn das verlockend klingt, denn die Höhe der Einnahmen bemisst sich an der Anzahl der Klicks. Wie viel genau pro Klick dabei herausspringt verrät YouTube allerdings nicht. Die Filmemacher auch nicht, da sie vertraglich dazu verpflichtet sind, mit niemandem über ihren Verdienst zu sprechen.

Fakt ist allerdings, dass es tausende Klicks benötigt, um überhaupt etwas zu verdienen. Erst wenn die Aufrufe einen Betrag von 70 Euro generiert haben, wird überhaupt ausgezahlt.

Wer es allerdings schafft sich eine treue Fangemeinde aufzubauen und regelmäßig neue Videos hochlädt kann es zu einem netten Nebenverdienst bringen. YouTube letztlich zum Beruf zu machen, haben jedoch nur wenige geschafft.

(csr/ham)
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