Branchenübliche Beträge So viel Gehalt sollten Berufseinsteiger mindestens einfordern

Düsseldorf · Sie bringen jede Menge Potenzial und einen frischen Blick mit, können allerdings keine Berufserfahrung nachweisen. Die schlechte Verhandlungsposition von Berufseinsteigern sollte ihnen dennoch nicht zum Verhängnis werden. Im Überblick zeigen wir die durchschnittlichen Einstiegsgehälter je nach Branche.

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Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sind auf faire Arbeitgeber angewiesen, denn bei der Gehaltsverhandlung verfügen sie über wenig Vergleichswerte, um ihren Marktwert ausreichend zu ermitteln. Sie können weder ihre Kolleginnen und Kollegen um eine Einschätzung bitten, noch Rückschlüsse aus früheren Positionen ziehen.

Die digitale Stellenbörse Stepstone zeigt in ihrem Gehaltsreport 2023 an, wie die durchschnittlichen Gehälter je nach Branche verteilt sind. Für den Report wurden im Zeitraum von Januar 2021 bis November 2022 561.761 Vergütungsdaten gesammelt, die in der Gehaltsdatenbank des Unternehmens zu finden waren.

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Bei der Auswertung fokussiert sich die Erhebung nicht auf die Durchschnittswerte, sondern auf den Medianwert. Dieser orientiert sich an dem Wert, der in der Mitte einer Datenreihe liegt und ist dadurch präziser. Bei der Berechnung des Durchschnittswertes können Einzelfall-bedingt extrem hohe oder niedrige Ausschläge bei den Gehältern den Wert verfälschen. Die Statistik wurde laut Angaben des Unternehmens nachträglich von Vergütungsberaterinnen und -beratern auf ihre Glaubwürdigkeit geprüft.

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In dem Report wird neben Bundesländern, Alter, Geschlecht und Bildungsniveau auch nach Jahren der Berufserfahrung aufgeschlüsselt. So wird etwa ermittelt, wie hoch das durchschnittliche Einstiegsgehalt mit unter einem Jahr relevanter Berufserfahrung ist und wo das branchenübliche Gehalt mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung liegt. Im Überblick zeigen wir Ihnen die durchschnittlichen Einstiegsgehälter der verschiedenen Branchen:

Die durchschnittlichen Einstiegsgehälter nach Branche:

  • Ärzte/Ärztinnen: 54.667 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 62.117 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Bankwesen/Finanzen/Versicherung: 36.482 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 38.184 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Consulting: 44.173 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 45.241 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Einkauf/Logistik: 31.804 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 32.947 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Hotellerie/Gastronomie/ Tourismus: 29.407 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 30.176 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Gesundheits- und Sozialwesen: 33.055 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 33.246 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Handwerksberufe: 33.702 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 35.084 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Ingenieurwesen: 44.465 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 44.820 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • IT: 38.278 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 40.765 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Marketing/PR: 36.013 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 38.748 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Personalwesen: 36.641 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 39.426 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)
  • Vertrieb: 31.328 Euro (mit weniger als einem Jahr Berufserfahrung); 34.009 Euro (mit ein bis zwei Jahren Berufserfahrung)

Die Aufsplitterung in Branchen bietet zwar einen guten Überblick, konkrete Orientierungswerte zu Einstiegsgehältern bei gewissen Stellenprofilen liefert der Report jedoch nur bedingt. Dabei kann der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit behilflich sein. Dieser bietet die Möglichkeit, seine Stellenbezeichnung in das Suchfeld einzutippen. Darunter finden sich dann die Durchschnittsgehälter nach dem Medianwert, mit einer Unterteilung in drei Kategorien: die unteren 25 Prozent, die mittleren 50 Prozent und die oberen 25 Prozent.

 Bei der Verhandlung des ersten Arbeitsvertrags müssen Berufseinsteiger häufig Abstriche machen. Doch unter dem branchenüblichen Durchschnittswert sollte das Einstiegsgehalt nicht liegen.

Bei der Verhandlung des ersten Arbeitsvertrags müssen Berufseinsteiger häufig Abstriche machen. Doch unter dem branchenüblichen Durchschnittswert sollte das Einstiegsgehalt nicht liegen.

Foto: dpa/Annette Riedl

Die Angabe zu den unteren 25 Prozent einer Gehaltsgruppe, in die vor allem Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger einspielen, bietet einen konkreten Orientierungswert, welche Summen für Berufsneulinge realistisch sind.

(hf)
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