Kaum Unternehmensgründungen Deutsche haben Angst zu versagen

Nürnberg (RPO). Bei Unternehmensgründungen gehört Deutschland weltweit zu den Schlusslichtern. Unter 18 vergleichbar hochentwickelten Ländern belegt die Bundesrepublik in einer Studie nur den vorletzten Platz vor Belgien.

Existenzgründungen: Niederländer sind mutiger
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Existenzgründungen: Niederländer sind mutiger

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Foto: gms

Das ist das Ergebnis der am Montag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Leipziger Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie. Spitzenreiter in Sachen Selbständigkeit sind demnach die USA.

Die Deutschen seien sehr risikoscheu: "Die Angst, mit einem Unternehmen zu scheitern, hält viele von einer Gründung ab", erklären die Wirtschaftsforscher. Zudem glaubten viele, sie hätten nicht die nötigen Fähigkeiten dazu. Dass Unternehmertum und Existenzgründungen im Schulunterricht vernachlässigt würden, sei ein Fehler. "Die Entscheidung zur Selbstständigkeit fällt in der Regel bereits in jungen Jahren", erklärten die Autoren der Studie.

In Deutschland hätten sich in den vergangenen drei Jahren lediglich 3,8 Prozent der 18- bis 64-Jährigen selbständig gemacht oder seien gerade dabei, ein Unternehmen zu gründen. In den USA dagegen seien es 10,9 Prozent.

Noch ängstlicher als die Deutschen sind laut Studie nur noch Italiener, Franzosen, Spanier und Griechen. Am wenigsten Bedenken hätten dagegen Norweger und Niederländer.

Bei den Rahmenbedingungen von Gründungen schneidet Deutschland indes besser ab. Die Infrastruktur und der Schutz geistigen Eigentums gehörten zu den Stärken des Standorts. Für die Studie wurden den Angaben zufolge 2008 insgesamt 127.000 Menschen in 43 Ländern befragt, davon 4.700 in Deutschland.

(AP)
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